Stadt macht Spinnen groß

Wärme und reichlich Beute lassen Seidenspinnen von Urbanisierung profitieren

Bild: LizzyNet

Bevor die SpinnenphobikerInnen unter euch gleich durchdrehen, die Studie, um die es hier geht, bezieht sich auf eine Spinnenart, die gaanz, gaaanz weit weg wohnt, nämlich die Nephila plumipes. Das ist eine Seidenspinne, die in Australien und im pazifischen Raum in ländlichen Gebieten und in städtischer Umgebung vorkommt und deren Lebensumstände von australischen ForscherInnen nun näher untersucht wurden.

*Fette Spinne in der Stadt*
Die WissenschaftlerInnen der University of Sydney sammelten zu diesem Zweck 222 Exemplare der Spinnenart aus unterschiedlichen Gebieten ein. Genau erfasst wurde dabei, wie die Lebensbedingungen der Spinne an ihrem Herkunftsort sind: die Art der Vegetation und der Oberflächen, auf denen die Achtbeiner durchs Leben krabbeln, ob Gebäude vorhanden sind, Wasser in der Nähe ist usw.  Außerdem wurde die Größe der Netze erfasst und natürlich die Größe der Spinnen. Dabei kam heraus, dass städtische Spinnen sich offenbar pudelwohl fühlen und sich darum prächtig enwtickeln. Sie werden nicht nur deutlich größer als ihre Artgenossen auf dem Land, sie sind auch schwerer und fruchtbarer.

*Wärme, Beute und praktische Winkel*
Gründe dafür sind den ForscherInnen zufolge vor allem eine höhere Temperatur und das reichliche Vorhandensein von Beute. Feinde hingegen, die mit Vorliebe Spinnen verspeisen, halten sich von Städten eher fern. Perfekte Bedingungen also für die Nephila plumipes, die außerdem an allen diesen praktischen Winkeln und Ecken der menschlichen Behausungen ihre Netz besonders erfolgreich einsetzen kann.

Wenngleich die Seidenspinne bei uns nicht heimisch ist, gibt es natürlich auch hierzulande Spinnen, die die städtische Umgebung sehr zu schätzen wissen. Ein Blick in die Ecken und Winkel euer Stadt kann euch Auskunft darüber geben, welche das wohl sind. Ob sie ebenfalls größer werden als die Landeier-Spinnen, wurde aber bislang noch nicht untersucht.

Die Ergebnisse der Untersuchung zu Nephila plumipes findet ihr im Fachmagazion PLoS ONE

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Autorin / Autor: Redaktion / - Stand: 22. August 2014