Als eine tödliche Infektion grassiert, kommen für viele Menschen die Impfstoffe zu spät. Übrig bleibt eine Gesellschaft mit sehr alten und sehr jungen Menschen. Das neue System ist hart. Die alten „Enders“ leben allein oder mit ihren Enkeln in Saus und Braus, während die jungen „Starters“, die ihre Eltern und Großeltern verloren haben, allein und ohne Geld über die Runden kommen müssen. Aber was kann man tun, wenn der kleine Bruder auf teure Medikamente angewiesen ist? Notgedrungen nimmt deshalb die 16-jährige Callie ein makabres Angebot an. Die so genannte „Body Bank“ organisiert einen Verleih der Körper von „Starters“ an „Enders“, die sich mal wieder jung und fit fühlen wollen. Eigentlich ist geplant, dass Callie für einige Zeit in „Schlaf“ versetzt wird und erst nach Ende der Mietzeit wieder aufwacht. Doch etwas läuft schief und sie wacht zu früh wieder auf. Schnell entdeckt sie, dass ihr Körper nur aus einem Grund gemietet wurde. Die geplante Aufgabe kann sie mit ihrem Gewissen nicht in Einklang bringen. Bei dem Versuch den Plan deswegen zu verhindern, stößt sie auf jede Menge Geheimnisse, Gefahren und auch auf Gefühle für einen Fremden.

Der Zukunftsroman ist von Anfang bis Ende durchgehend voller Spannung. Ständig werden neue Entdeckungen gemacht. Dabei bringt jede neue Information auch neue Fragen mit ans Licht. Das macht es schwer, das Buch auch mal für kurze Zeit wegzulegen. Selbst wenn man es trotzdem schafft eine Lesepause zu machen, lässt einem die Idee von so einer Zukunft nicht in Ruhe. Die Vorstellung, dass die Reichen die Armen sogar soweit ausnutzen, dass sie Besitz über deren Körper ergreifen, ist nervenaufreibend.

Lissa Price beschreibt in „Starters“ die Gefühle und Gewissenskonflikte der Protagonistin ausführlich und die klug gewählte Ich-Perspektive hilft dem Leser sich hervorragend in die Situation von Callie hineinzudenken und mit ihr mitzufiebern. Dank der klaren Strukturen innerhalb des Textes mit vielen Absätzen und nicht zu langen Sätzen lässt sich der Roman angenehm lesen. Deshalb meine ich, dass Lissa Price mit „Starters“ ihr Debüt rundum geglückt ist. Ich kann es kaum erwarten die geplante Fortsetzung „Enders“ zu lesen.

*Erschienen bei: ivi*