Jetzt wo es Herbst geworden ist und es langsam schon auf den Winter zugeht, sieht man in vielen Modegeschäften Strickartikel aller Art. Vom einfachen Schal bis zum Pulli und einer Bommelmütze. Da es draußen nun auch schon früher dunkel wird und man in dieser Jahreszeit eher gemütlich auf der Couch liegt, dachte ich mir, dass ich selbst mal kreativ werde und mich ans Stricken wage. Dazu nahm ich mir das Buch Strickdesign von Carol Brown zu Hilfe. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein modernes Anleitungsbuch mit Strickmustern und sehr modernen Techniken. Besonders interessant fand ich die auf dem Cover abgebildeten Sitzkissen, welche umstrickt waren.

Als ich die erste Seite aufschlug und die Inhaltsangabe vor mir hatte, wurde mir jedoch klar, dass hier neben Strickmustern insbesondere auch Themen wie „Die Strickindustrie“, „Der Designprozess“ und „Vom Design zur Produktion“ im Vordergrund stehen.

Das erste Kapitel „Stricken – neu entdeckt“ beschreibt den aktuellen Prozess, dass Stricken nicht mehr altmodisch ist, sondern eine Art Renaissance durchmacht, welche man auch in der Stadt beim Shoppen erlebt. Doch nicht nur in den Geschäften, sondern auch in Parks sieht man heutzutage die Strickkunst wieder. Ganz modern ist es schließlich Baumstämme ein zu stricken oder Laternen eine Strickumhüllung zu geben. Darüber hinaus gibt es auch den World Wide Knit in Public Day. An diesem Tag werden so viel wie möglich Strickfans zusammengetrommelt, um das Stricken und andere Textilkunsthandwerke zu feiern. Dieses Event findet an mehreren Orten statt. In Großbritannien gibt es weitere Festivals wie Unravel oder Knit Nation.

Besonders interessant fand ich die Möglichkeiten, die das Buch im Hinblick auf Stricken aufzeigt. So gibt es bereits Lampen, welche umstrickt sind, so genannte Matt Lights. Hier schaut am schmalen Strickende eine kleine, runde Lampe ein Stück heraus.
Außerdem spricht das Buch das Thema „Hand- oder Maschinenstrick?“ an. Heutzutage ist es meistens praktischer das fertig gestrickte Kleidungsstück zu kaufen, da es schneller geht und oftmals sogar noch preiswerter ist. Wer jedoch auf Individualität steht, sollte auf jeden Fall selbst stricken! Im Kapitel „Farben-und Texturen“ wird erläutert, welches Material sich am besten für was eignet und wie damit umzugehen ist. Nun werden auch etliche Strickmuster und außergewöhnliche Strickarten bildlich dargestellt, welche jedoch für den Anfang sich nicht eignen. Das ist eher etwas für Fortgeschrittene.
Sogar die Berufe, die in der Strickindustrie möglich sind, werden vorgestellt. Darunter zählen Strickmodendesigner/-innen, Schnitttechniker/-innen, Produktentwickler/-innen, Strickmaschinentechniker/-innen und noch viele weitere.

Alle 208 Seiten sind mit außergewöhnlichen, sehr schönen und passenden Fotos und Strickbeispielen verziert, so dass man das Buch allein schon als Kunstwerk in der Hand hält bevor man mit dem Stricken angefangen hat. Insgesamt ein äußerst gelungenes und informatives Buch, welches inspiriert und motiviert selbst einmal kreativ zu sein!

*Erschienen im Haupt Verlag*