Sturmland - Die Reiter
Autor: Mats Wahl
übersetzt von Gesa Kunter
ab 13 Jahren
"Die Reiter" ist der erste Band einer Reihe namens "Sturmland" vom skandinavischen Jugendbuchautor Mats Wahl. Es handelt sich dabei um eine Dystopie und Abenteuergeschichte, die Schweden fünfzig Jahre in der Zukunft zeigt.
In der zukünftigen Welt, genauer gesagt im zukünftigen Schweden, herrschen verheerende Stürme, eine alles überwachende Regierung und zensierte Medien. Genau in dieser Welt lebt die sechszehnjährige Elin mit ihrem Bruder Vagn und der Rest der Familie. Abgeschottet und auf das nötigste beschränkt leben sie auf dem Land, wo sie sich mit primitiven Waffen gegen Eindringlinge verteidigen und Pferde ihr einziges Fortbewegungsmittel sind.
Die Furcht vor Überfällen und Regierungskontrollen ist allgegenwärtig, doch trotz aller Vorsicht werden Elin und Vagn eines Tages überfallen. Elin kann sich zwar zur Wehr setzen, allerdings nicht verhindern, dass ihr Bruder Vagn entführt wird. Eine lebensgefährliche Suche nach dem Bruder beginnt, bei der Elin allerhand Abenteuer erlebt. "Die Reiter" von Mats Wahl erzählt von einem Überlebenskampf zweier Familien in einer veränderten, zerbrechlichen Welt. Eine Welt, die auf der einen Seite verändert ist, aber auf der anderen Seite unserer heutigen Welt gar nicht so unähnlich ist.
*Meine Meinung*
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich zunächst nur schwer Zugang zu dem Buch finden konnte. Nachdem ich die ersten Seiten des Romans gelesen hatte, pausierte ich sogar eine Woche und begab mich erst dann an einen erneuten Versuch. Es ist schwer zu beschreiben, was der Grund dafür war. Ich empfand den Schreibstil als ungewöhnlich, denn die Sätze des Autors erschienen mir abgehakt und der Stil eigentümlich. Doch nachdem ich mich einmal in der Geschichte zurecht gefunden hatte, zeigte ich relativ schnell Begeisterung und tauchte mit Vergnügen in die Story ab.
Seltsamerweise packte der Autor mich dann mit Haut und Haar. Selten habe ich eine Geschichte so bildlich vor Augen gesehen wie "Die Reiter" von Mats Wahl. Es gab kaum einen Augenblick, in dem ich nicht mit Elin und Vagn mitfieberte. Immer auf der Hut, denn Elin erlebt allerhand Abenteuer auf der Suche nach ihrem Bruder. Voller Spannung hoffte ich, betete ich, und zum Ende des Buches, muss ich gestehen, lief mir tatsächlich sogar ein Tränchen übers Gesicht. Ich war erschrocken und enttäuscht darüber, was Elin noch miterleben muss. Mehr kann ich dazu allerdings nicht verraten, da ich sonst zu viel von der Story Preis geben würde.
Es ist sicherlich keine schwer zu lesende Literatur, aber mir hat diese Dystopie sehr gefallen. Ich fand es spannend, wie Schweden in fünfzig Jahren in der Zukunft aussehen könnte, auch wenn aus meiner Sicht noch relativ wenig über die Begebenheiten gesagt wurde. Es herrschen zwar Stürme, eine alles überwachende Regierung und auch die Medien werden zensiert, aber meiner Meinung nach hätte der Autor gerne noch mehr über die politische Situation und die Umwelteinflüsse schreiben können.
Ich hätte vielleicht etwas mehr erwartet, da der Klappentext sehr viel verspricht, aber nichtsdestotrotz hat Mats Wahl mich mit diesem Buch in den Bann gezogen. Möglicherweise auch aufgrund der Charaktere, des ungewöhnlichen Schreibstils und meiner Vorliebe für Dystopien. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass der zweite Band bereits neben mir liegt und ich noch heute mit dem Buch beginnen werde. Ich bin sehr gespannt, wie die Geschichte weitergeht und was mich noch erwartet.
*Fazit*
Der Leser sollte aufgrund des Klappentextes vielleicht nicht zu viel erwarten, aber wer sich einmal mit Herzblut auf die Geschichte einlässt, wird einen lesenswerten und abenteuerlichen Roman in Händen halten. Ich bin zumindest immer noch total fasziniert, wie der Autor mich in eine fremde Welt entführen könnte, die mir tausend Bilder in meinen Kopf zauberte.
*Erschienen bei Hanser Verlag*
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Autorin / Autor: zonneschijn - Stand: 6. April 2016