Superhypochonder

Lustige Komödie, gepaart mit Romantik und etwas Action

Handlung:

Der Film „Superhypochonder“ handelt von Romain Faubert, einem 39 Jahre alten Neurotiker und Hypochonder, der seinem Arzt und einzigem Freund Dr. Dimitri Zvenka mit seiner Paranoia unaufhörlich auf die Nerven geht. Überall lauern bösartige Bazillen, die nur darauf warten, seinen Körper mit einer Krankheit zu infizieren, was Romain – gepaart mit allerlei Ängsten, Neurosen und Phobien – zu einem Außenseiter und Einzelgänger macht. Dimitri sieht als einzige Lösung, seinen „Lieblingspatienten“ loszuwerden, ihn mit einer Frau zu verkuppeln. Doch wie soll jemand, der beim bloßen Gedanken an menschlichen Kontakt den unweigerlich nahenden Tod sieht, an eine Frau kommen!? Ausgerechnet Dimitris Schwester Anna ist am Ende diejenige, die sich auf Grund einer folgeschweren Verwechslung mit dem Revolutions-Helden Anton Miroslav in Romain verliebt…

Neuer Film, alte Bekannte

Dass die Darsteller bereits mehrfach zusammen an anderen Filmen mitgewirkt und zusammen gespielt haben, lässt sich auf der Leinwand gut erkennen, denn die Harmonie untereinander stimmte merklich. Mit Kad Merad spielte Dany Boon bereits im Film „Willkommen bei den Sch’tis“ zusammen und beide freuten sich nach eigener Aussage sehr auf eine weitere Zusammenarbeit.
Alice Pol drehte mit Dany Boon bereits den Film „Der Nächste bitte!“ Auch dort harmonierten die beiden Darsteller so gut, dass er sie direkt für das Vorsprechen für die Rolle der Anna einlud.

Hypochonder im echten Leben

Interessant ist auch, dass Dany Boon in einem Interview selbst gestand, ein Hypochonder zu sein. Mit viel Selbstironie macht er sich in seinem Film auf gekonnte Weise selbst über sich und seine Hypochondrie lustig. „Ich würde es vorziehen, eine Treppe hinunterzustürzen, als mich am Geländer festzuhalten.“ Boon lässt kein Fettnäpfchen aus, in das sein Filmcharakter nicht hätte hineintreten können. Es war ihm außerdem wichtig zu zeigen, was es für Angehörige eines an Hypochondrie-Leidenden – wie u.a. seine eigene Mutter und Ehefrau –bedeutet, mit so jemandem zusammen zu leben und wie schwierig es für diese ist, ein soziales Umfeld mit ihrer Krankheit aufzubauen.

Komödie gepaart mit Realismus

Der Film schneidet auch einige kritische und aktuelle Themen an, wie unter Anderem den Trend zur Selbstdiagnose via Google, die bis zum Rand vollen Wartezimmer, in denen die Patienten sich mit Hilfe der ausgelegten Magazine selbst anstecken und die Unmöglichkeit des Anzeigens von Dokumenten in der richtigen Drehung auf dem IPad.

Zwischen Identität und Beziehung

Neben der Hypochondrie ist auch die Beziehung zwischen Mann und Frau und die Frage nach der eigenen Identität ein großes Thema. Romain hatte - so wie er war - keinerlei Chance bei den Frauen mit denen er sich traf. Erst als er sich als Anton Miroslav ausgab, einen Helden in der Revolution in Tscherkistan, erzielt er erste Erfolge. Ein anderer Name, anderes Aussehen und ein neues Auftreten machen ihn zu dem Mann, in den sich Anna verliebt. Viele Menschen tun dies gerade beim ersten Kennenlernen oder bei der Jobsuche - sie verfälschen oder verschönern ihre eigene Identität. Es ist faszinierend zu sehen, wie jemand, der panische Angst vor Keimen und Bazillen hat dennoch seine große Liebe findet – und sie auch küsst. Im Laufe des Films springt Romain über seinen Schatten und überwindet seine Phobien, sodass er am Ende der Geschichte mit allem gezeigt wird, was er am Anfang gemieden hat, wie zum Beispiel Hunden oder Schwimmbäder.

Realität und Übertreibung

Einiges in Dany Boons Film ist fern ab der Realität und absolut übertrieben. Natürlich sorgt mit unter genau dies für besonders viele Lacher. Dass ein Hypochonder nur auf Grund der Tatsache, nun eine Frau gefunden zu haben, am Ende des Films fast alle seine Phobien und neurotischen Züge ablegt, ist doch höchst unwahrscheinlich. Ebenso dass dieser Leute zusammenschlägt, nur weil sie ihn küssen wollen. Meiner Meinung nach ist von solchen Szenen ein Hauch zu viel enthalten, wo man nur dasitzt und sich am liebsten die Hand vor den Kopf schlagen würde.

Fazit: Lustige Komödie, gepaart mit einigen sinnfreien Szenen, Romantik und etwas Action

Man merkt, dass sich Dany Boon viele Gedanken um das Drehbuch und die Story gemacht hat. Die Figuren sind stimmig und gut ausgearbeitet. Allzu viele Gedanken um die Schlüssigkeit der Handlung sollte man sich allerdings nicht machen, ebenso wie das Hinterfragen einiger Szenen und dessen Notwendigkeit. Dennoch ist in Dany Boons Film für jeden etwas dabei: Romantik, Actionszenen und jede Menge Lach-Garantie.

Kinostart: 10. April 2014
Schauspieler: Dany Boon, Kad Merad, Alice Pol, etc.
Regie: Dany Boon
Länge: 107 Minuten
Genre: Komödie

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Autorin / Autor: Sabrina Wirth - Stand: 28.03.2014