Am 3. Mai ist Tag der Pressefreiheit

Reporter ohne Grenzen: Die Situation von Journalist_innen hat sich weltweit verschlechtert

Am 3. Mai ist der internationale Tag der Pressefreiheit. Der Tag soll an die sogenannte "Erklärung von Windhoek" erinnern, die 1991 mit dem Ziel der Förderung einer unabhängigen und pluralistischen Presse in Windhoek, Namibia, verabschiedet wurde. Er soll aber auch an die Verletzung der Informations- und Freiheitsrechte in vielen Staaten der Welt erinnern. Die Botschaft: Journalist_innen sollen überall auf der Welt das Recht haben, frei und ohne Angst berichten zu können.

Das Thema ist in diesen Zeiten besonders wichtig. Die Rangliste der Pressefreiheit 2017, die alljährlich von "Reporter ohne Grenzen" herausgegeben wird, macht dies deutlich: In knapp zwei Dritteln der 180 untersuchten Länder habe sich die Situation im vergangenen Jahr verschlechtert. Dazu beigetragen hätten unter anderem eine "medienfeindliche Rhetorik führender Politiker, restriktive Gesetze und politische Einflussnahme in Demokratien".

Vor allem für Journalist_innen in der Trükei habe sich die Situation weiter verschlechtert, aber auch in Syrien, Libyen oder dem Jemen seien Journalist_innen "unverändert tödlichen Gefahren von allen Seiten ausgesetzt". Deutschland steht in der Rangliste der Pressefreiheit lediglich auf einem unrühmlichen 16. Platz, weil Reporter_innen auch hierzulande immer wieder tätlichen Angriffen, Drohungen und Einschüchterungsversuchen ausgesetzt seien. Am besten schneidet in dem Ranking Norwegen ab, auf den hinteren Plätzen finden sich China, Syrien, Turkmenistan, Eitrea, und das Schlusslicht bildet Nordkorea.

*Umfrage: Schüler_innen schätzen Pressefreiheit*
Der Lehrerclub der Stiftung Lesen hat anlässlich des Tags der Pressefreiheit auf Initiative des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ein Meinungsbild von Schüler_innen zur Presse- und Meinungsfreiheit eingeholt. Dabei haben sich 1.589 Schülerinnen und Schüler aus 78 Klassen weiterführender Schulen in ganz Deutschland geäußert. Darin kam heraus, dass Jugendliche sich offenbar des Wertes der Pressefreiheit und der Bedeutung unabhängiger Berichterstattung durchaus bewusst sind. Auch wenn sich viele bei youtube & Co. über das tagesaktuelle Geschehen informieren, so finden nur 4 % der Befragten diese Quellen glaubwürdig. Fernsehen oder Tageszeitungen/Zeitschriften hingegen werden zu 46 bzw. 23 Prozent für glaubwürdig gehalten. Gleichzeitig besteht der Umfrage zufolge ein hohes Bewusstsein für Falschmeldungen, das auch auf eigenen Erfahrungen beruht. 91 Prozent kennen die Begriffe „Fake News“ oder „alternative Fakten“. Über 70 Prozent sind bereits auf falsche Meldungen gestoßen und 39 Prozent hatten diese zunächst geglaubt.

Dass Presse- und Meinungsfreiheit auch für die persönliche Online-Kommunikation auf WhatsApp, Facebook, SnapChat oder Twitter eine Rolle spielt, betonen fast alle Schüler_innen, die sich geäußert haben (94 Prozent). „Freie Meinungsäußerung führt umgekehrt gerade nicht dazu, dass junge Menschen alles glauben“, so Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen.

Quelle:

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Autorin / Autor: Journalist_innen, Tag der Pressefreiheit, Fake-News, medienfeindliche Rhetorik - Stand: 3. Mai 2017