The Beatles: Eight Days A Week - The Touring Years
Ein Dokumentarfilm, der euch in die 60er Jahre und die Anfangszeit der Beatles zurückführt
*Filmstart: 15.September 2016*
Kreischende Fans, die vor Hotels warten und reihenweise in Ohnmacht fallen, Verkehrschaos, überforderte Polizisten, überfüllte Konzerthallen, und dazwischen vier junge Männer, die das alles noch mit Humor nehmen können, obwohl sie sogar manchmal die Kanalisation flüchten müssen. Euch kommt diese Fan-Hysterie wahrscheinlich bekannt vor, denn wohl jede Generation von Teenagern hat solche Idole: Vor ein paar Jahren war es Tokio Hotel, heute sind es Justin Bieber, One Direction oder verschiedene Youtube-Stars. Hier geht es aber nicht um die letzten Jahrzehnte, sondern um eine Generation, zu denen die meisten von euch ihre Großeltern zählen können: die frühen 60er-Jahre und die sogenannte „Beatlemania“, wie die damalige Euphorie um die Beatles auch genannt wird.
Der Dokumentarfilm „The Beatles: Eight Days A Week - The Touring Years“ führt euch zurück zu den ersten Erfolgen der Beatles. Von ihren Auftritten im legendären Hamburger Star-Club über den Durchbruch und ersten Charts-Platzierungen, bis hin zu riesigen Stadion-Tourneen auf der ganzen Welt könnt ihr verfolgen, wie vier mehr oder weniger gewöhnliche Jungs Anfang 20 zur der wohl bekanntesten Band der Welt wurden.
Der Film besteht aus Zusammenschnitten von Konzerten, Videomaterial aus dem Leben der Band und von Studiosessions, sowie Interviews von früher und aktuellen Interviews mit Zeitzeugen. Man lernt die Bandmitglieder, die für die meisten von uns einfach unantastbare Namen sind, als humorvolle Menschen und Persönlichkeiten kennen. Auf der anderen Seite wird man in die „Beatlemania“ hineinversetzt, indem die Zeitzeugen, zum Beispiel Whoopi Goldberg, erzählen wie ihre persönlichen Geschichten durch die Band beeinflusst waren. Man lernt, wie besonders es vor der Erfindung des Internets war, Teil einer weltweiten, grenzenlosen Fangemeinde zu sein. Der Unterton ist in erster Linie unterhaltsam, vor allem durch lustige Interviews in denen die Bandmitglieder unzählige Reporter mit ihren Antworten auflaufen lassen, sowie Interviews mit wartenden Fans, die zum Beispiel diskutieren, welcher der Jungs die schönsten Wimpern hat. Ernstere Themen, wie die Trennung von früheren Bandmitgliedern oder Erfahrungen mit Drogen, werden dagegen höchstens kurz angeschnitten. Im Anschluss an den Film wird außerdem ein 30 Minuten langes Konzert aus dem New Yorker „Shea Stadium“ gezeigt.
Es werden zwar zuvor unveröffentlichte Konzert-Mitschnitte gezeigt, da es aber bereits unzählige Dokumentationen über die Beatles und die Popkultur der 60er und 70er Jahre gibt, erfährt man nicht unbedingt etwas Neues. Dafür überzeugt der Film durch gut restaurierte Videos, die einen fast vergessen lassen, dass die Konzerte vor über 60 Jahren stattfanden. Außerdem wird man regelrecht in die damalige Zeit hineinversetzt. Das ist wahrscheinlich auch dem Regisseur Ron Howard zu schulden, der sonst bei Spielfilmen wie "Illuminati" oder "The Da Vinci Code" Regie führt.
*Fazit:* Insgesamt empfehle ich euch den Film, wenn ihr alte Musik und vor allem die Musik der Beatles mögt, da es sich schon alleine für die Konzertmitschnitte lohnt. Wenn ihr euch einfach gerne in das Zeitgefühl der 60er Jahre und die Jugend eurer Großeltern oder Eltern zurückversetzen lassen wollt, werdet ihr sicher auch nicht enttäuscht. Den Kinosaal werdet ihr auf jeden Fall mit einem Lächeln und mindestens einem Ohrwurm verlassen!
Autorin / Autor: Amelie W. - Stand: 31.8.2016