Tierfreundliche Ferien
Pro Wildlife über Tierschutzfallen im Urlaub
Ein Strand-Foto mit Äffchen, ein Besuch im Delfinarium, eine Schildkröten-Rettungsaktion und Riesenmuscheln als Reisesouvenir: Vieles, was wir im Urlaub aus vermeintlicher Tier- und Naturliebe heraus unternehmen, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen oft als das Gegenteil. Denn für solche Urlaubserlebnisse und Souvenirs werden nicht selten Tiere gequält. Beim Kauf mancher Souvenirs verstößt man sogar gegen Artenschutzbestimmungen. Davor warnt die Tier- und Artenschutzorganisation Pro Wildlife und gibt Tipps für tierfreundliche Ferien
*Affenfotos und Elefantenreiten*
Wenn uns an spanischen, griechischen und marokkanischen Stränden Erinnerungsfotos mit Totenkopf- und Berberaffen angeboten würden, sollten wir damit rechnen, dass die Tiere oft illegal gehandelt oder gefangen seien und oft unter Drogen gesetzt würden, um sie ruhig zu halten. Auch das in Thailand und Bali beliebte Elefantenreiten sei für die Tiere kein Vergnügen, da sie dazu "brutal dressiert" würden, so Pro Wildlife. "In einigen asiatischen Ländern werden Jungtiere illegal aus freier Wildbahn gefangen, um als Touristenattraktion missbraucht zu werden“ sagt Daniela Freyer von Pro Wildlife. „Geben Sie für solche Urlaubsvergnügen kein Geld aus“, rät die Biologin. „Sie unterstützen damit Wilderei und illegalen Tierhandel. Und fast alle Tiere, die als Touristenattraktion herhalten müssen, werden nicht artgerecht gehalten.“
*Das Lächeln der Delfine trügt*
Auch Ausflüge in Delfinarien, die vor allem in der Türkei, den USA und der Dominikanischen Republik angeboten werden, stehen in der Kritik von Pro Wildlife. Die aus dem Meer in Delfintreibjagden gefangenen Delfine, die dort Tricks vorführen oder für „Schwimmen-mit-Delfinen“-Programme herhalten müssten, würden "in Gefangenschaft verstummen, weil sie ihr Echolot nicht einsetzen können“, so Daniela Freyer. Statt einem Besuch im Delfinarium empfiehlt sie, Wale und Delfine in Freiheit zu beobachten. Walbeobachtungstouren achteten darauf, Tiere nicht zu bedrängen und Rücksicht zu nehmen.
*Aufpassen, was auf den Teller kommt*
Exotische Speisen wie Walfleisch und Froschschenkel gehören laut der Tierschützerin ebenfalls auf die Tabu-Liste. „Wer aus Neugier Walfleisch probiert, finanziert die blutige Waljagd mit“, warnt die Pro Wildlife Sprecherin. Für die Froschschenkel würden Frösche in Indonesien millionenfach eingefangen und einen grausamen Tod sterben, so Freyer.
*Keine Tiere retten!*
Tierliebende Menschen können aber auch falsch liegen, wenn sie im Ausland Tiere kaufen, um sie zu retten. Vor allem schlecht gehaltene und auf Märkten angebotene Tiere werden aus Mitleid von Urlaubern erworben. Auch davon rät die Artenschützerin ab: "Wenn Tierhändler gutes Geld für gewilderte Tiere bekommen, plündern sie weiter die Natur - und schädigen so die Bestände."
*Schnäppchen mit Folgen*
Natürlich will man den Liebsten gern ein Andenken aus dem Urlaub mitbringen, aber müsssen es unbedingt Taschen, Gürtel und Schuhe aus Reptilleder sein? Jedes Jahr beschlagnahmt der Zoll in Deutschland Souvenirs, die aus geschützten Tier- oder Pflanzenarten hergestellt wurden. Besser ist es, den Rat von Pro Wildlife zu befolgen: „Glauben Sie weder Beteuerungen der Händler noch dubiosen Zertifikaten: Für Schlangen- und Waranleder werden meist wild gefangene Tiere gehäutet."
Na, dann bringen wir doch lieber nur ein paar selbst gemachte Fotos von freilebenden Tieren und Souvenirs mit, die auf Tierquälerei verzichten. Und Urlaubs-Spaß ist doch noch viel schöner, wenn man weiß, dass kein Lebewesen dafür zu Schaden kommt, oder?
Schöne Ferien!
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Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 27. Juli 2011