Tumblr&Instagram - #wasistdasüberhauptundwiegehtdas?!

#Selbstdarstellung #Selbstverwirklichung #Persönlichkeitsentfaltung #Datenklau?

Im Internet kursieren tonnenweise Fotos, es herrscht die totale Reizüberflutung. Besonders auf Tumblr und Instagram findet man unendlich viele Bilder. Seit einiger Zeit werden diese beiden Internetplattformen auch in Deutschland immer populärer. Aber was ist das eigentlich, Tumblr, dieses komische Wort, von dem kein Mensch weiß wie es richtig ausgesprochen wird und Instagram, wo jeder ständig diese affigen Hashtags (zB.:#schöneswetter) macht?

Also fangen wir mit *Tumblr* an. Das Wort Tumblr kommt vom englischen (to) tumble, das bedeutet etwas durcheinander bringen, ausgesprochen wird es „Tammblah“, wenn man es einmal gehört hat, ist es gar nicht mehr so schwer ;-). Tumblr ist eine *Microbloggingplattform*, das heißt jeder x-Beliebige kann sich kostenlos auf dieser Seite anmelden, seinen eigenen ganz individuellen Blog erstellen und gestalten und Videos, Musik, Zitate, Chatlogs, Links und Fotos posten, teilen und rebloggen. Wenn man also auf einem anderen Tumblr etwas entdeckt, was einem gefällt, kann man es rebloggen und schon findet sich die Sache auch auf seinem eigenen Tumblr wieder. Natürlich muss man auch hierbei auf Bildrechte achten, jedoch halten sich die wenigsten auch wirklich daran und riskieren somit eine Klage.

Tumblr wurde im Februar 2007 von David Karp (erst 26 Jahre alt) und Marco Arment gegründet. Mit den Jahren wuchsen die Userzahlen und somit die Anzahl der Tumblr-Blogs stetig. 2010 gab es schon 20 Millionen Nutzer, am 12.09.2012 waren es dann 73 Millionen Blogs mit 61,6 Millionen Einträgen pro Tag, eine immense Zahl. Laut der Tumblr-Homepage gibt es momentan 89,8 Millionen Blogs mit insgesamt 40,7 Milliarden Einträgen. Doch so schnell wie die Nutzermenge wächst, können diese Zahlen eigentlich nie aktuell sein.

Laut Tumblr selbst ist die Website ein Ort für Kreativität. Dort soll man sich „nach Lust und Laune ausleben und der Welt zeigen, wer man ist, was man super findet, was man denkt, was ihr seht und woran ihr glaubt.  Das ist auch in der Tat so, es gibt die verschiedensten Arten von Blogs, melancholische, depressive, fröhliche, poetische, welche wo hauptsächlich Zitate gepostet werden oder nur selbstgeschossene Bilder. Außerdem nutzen auch viele amerikanische Firmen Tumblr für kommerzielle Zwecke und Werbung. Das Durchschnittsalter der Nutzer ist jedoch 13-22 Jahre, die Jugend drückt sich eben am liebsten durch das Internet aus.

Kommen wir zu *Instagram*. Hierbei handelt es sich um eine kostenlose *Fotosharing-App* für iOS- und Androidgeräte. Man muss sich die App nur herunterladen und schon kann man Fotos schießen, diese mit verschiedenen Filtern und Effekten bearbeiten, hochladen und sie somit mit der ganzen Welt teilen. Die Bilder sind quadratisch, in Anlehnung an Polaroid-Fotos, das gibt dem Ganzen einen gewissen Retro-Touch. Die Entwickler der Anwendung sind Kevin Systrom und Mike Krieger, zwei Programmierer aus San Francisco. Am 6. Oktober 2010 wurde die Anwendung im Appstore veröffentlicht. Auch bei Instagram wuchsen die Nutzerzahlen schnell und rasant. Im Dezember 2010 gab es bereits 1 Million User, im Juni 2011 5 Millionen, im Juli 2011 10 Millionen und im April 2012 über 30 Millionen Benutzer.
Im April 2012 wurde Instagram schließlich für 1 Milliarde Dollar von Facebook aufgekauft. Im September 2012 gab es bereits über 100 Millionen Benutzer und die Benutzerzahlen steigen immer weiter. Im November 2012 wurden die Webprofile freigeschaltet, das heißt jeder Nutzer kann seine Bilder auf persönlichen Websites präsentieren. Man sagt, das sei eine Anpassung von Instagram an die Struktur von Facebook. Auch Instagram wird von vielen amerikanischen Firmen genutzt, die so kommerziell bedeutsame Fotos veröffentlichen und für sich werben können. Gleichermaßen wie Tumblr soll auch Instagram den Leuten dazu dienen, sich selbst auszudrücken und sich zu verwirklichen. Außerdem kann man dort auch Feedback für seine Fotos bekommen und seine Fotos mit andern Menschen teilen, zum Beispiel wenn man weit entfernt von seiner Familie wohnt, kann man sie in der Weise doch wenigstens ein kleines bisschen an seinem Leben teilhaben lassen.

Nun, 8 Monate nach der Übernahme Instagrams von Facebook gerät Instagram aber immer mehr in die Kritik. Am 16. Januar 2013 wurden die aktualisierten Nutzerbedingungen veröffentlicht. Diese besagen, dass Instagram selbst die Fotos der Nutzer ohne zu fragen nehmen, für Werbezwecke verwenden und an Dritte „verkaufen“ darf. Die Nutzer selber haben also quasi überhaupt keine Rechte mehr an ihren Fotos. Daraufhin löschten viele Nutzer aus Prostest ihre Profile, unter anderem auch John Terry, Fußballer beim FC Chelsea. Instagram versuchte daraufhin, die Sache aufzuklären und beteuerte, dass es nicht ihre Absicht sei, die Fotos der Nutzer zu verkaufen, dass die Veränderung lediglich einer besseren Integration des Dienstes in Facebook diene, und dass sich an der Besitzerschaft und Sichtbarkeit der Fotos nichts geändert habe. Trotzdem bleiben die Nutzer misstrauisch, und die die ihre Profile gelöscht haben, werden vermutlich auch nicht mehr zu dieser Plattform zurückkehren.


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Autorin / Autor: Michelle - Stand: 31.Januar 2013