Uncovered - Dein Selfie zeigt alles
Autorin: Ilona Einwohlt
Ella kommt neu an eine Schule. Als die Jungs mit einem sogenannten „Bitch Bingo“ starten, ahnt man schon, dass die Sache nicht gut ausgehen kann. Sie wetten darauf, wer als erster die krassesten Bilder der Mädchen abgreift. Die sind natürlich nicht blöd und starten ihrerseits ein ähnliches Spiel. Nur Ella hält sich raus, weil sie das alles nicht gut findet. Sie mag zwar ihren Körper, vor allem, da sie als Judoka sehr durchtrainiert ist, aber allzu freizügige Bilder postet sie nie. Bis sie sich in ihren Mitschüler verknallt, der aber gemeinhin als Weiberheld gilt. Alle Warnungen ignorierend nähert sie sich ihm an, da sie andere Seiten von ihm zu sehen bekommt. Als sie ihm dann aber doch ein Bild schickt, nimmt das Übel seinen Lauf. Wobei es nicht unbedingt Milans Schuld ist.
*Meine Meinung*
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn mir die Charaktere zu drastisch dargestellt waren. Kaum einer war sympathisch. Ich hatte in meiner Schulzeit keinen solchen Umgang, deswegen kann ich nicht bezeugen, ob das Verhalten realistisch ist, kann mir aber durchaus vorstellen, dass Jungs und auch Mädels so drauf sein können. Klar waren einige Situationen überspitzt, aber vor allem auch deswegen, um aufmerksam zu machen. Ich finde das Buch sehr empfehlenswert für die aktuelle Jugend.
Die Message des Buches ist dabei extrem wichtig. Man muss so sehr darauf achten, was man postet. Aber auch was man privat teilt und was man schreibt. Vor allem auch auf WhatsApp und Co, weil da die Daten auch nicht sicher sind.
Man sollte sowieso aufpassen, was man schriftlich mitteilt, Racheaktionen werden schneller geschmiedet als man schauen kann (egal ob Nacktfotos oder andere brisante Themen und Daten). Man braucht sein Gegenüber nur einmal verärgern und schon werden Sachen publik gemacht, die lieber privat geblieben wären. Egal ob beabsichtigt oder durch Dritte. Ein Bild oder ein Screenshot werden schneller geteilt, als man schauen kann. Man muss sich der Konsequenzen immer bewusst sein. Der Ruf wird schnell beschmutzt oder zerstört. Deswegen ist bewusstes Surfen und bewusster Umgang mit Social Media und insbesondere solchen Messengern extrem wichtig. In Ellas Fall war es ja eigentlich auch nur für den privaten Gebrauch gedacht. Aber das kann schneller nach hinten los gehen, als einem lieb ist. (Social Media Sucht und der Geltungsdrang bzw. der Drang nach Bestätigung sind dabei noch einmal ein ganz anderes Thema.)
Man kann sich aber gegen solche Attacken zur Wehr setzen, aber Zweifler wird es immer geben und wie es im Buch auch so schön heißt: Das Internet vergisst nie. Man darf aber auch nicht vergessen und das lehrt uns auch das Buch: Man ist mehr als sein Social Media Image.
Gut fand ich auch die Zusätze am Ende des Buches, wo man etwas über Rechte im Internet erfährt und ein paar Begriffe wie Victim Blaming und Hate Speech werden erläutert.
Das Buch entstand in Kooperation mit juuuport.de die sich um Opfer solcher Online-Probleme kümmern. Des Weiteren stehen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die sich Lehrer für ihren Unterricht herunterladen können.
*Erschienen bei Arena*
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Autorin / Autor: Lisa B. - Stand: 17. Februar 2021