Dominik Bloh wächst die ersten Jahre seines Lebens in Bayern auf. Seinen Vater lernt er nie kennen und zu seinem Stiefvater hat er keine sehr gute Beziehung. Seine Großeltern lieben ihre beiden Enkelsöhne über alles und kümmern sich um die beiden Jungs, machen Ausflüge mit ihnen und fahren Fahrrad. Doch mitten in der Grundschulzeit ziehen die Kinder mit ihren Eltern nach Norddeutschland und hier fängt Dominiks Leidensgeschichte an.

Die Probleme häufen sich und mit 16 sitzt er auf der Straße, weil seine Mutter ihn rausgeworfen hat. Er weiß nicht wohin und geht trotz der Obdachlosigkeit noch zur Schule. Er will nicht auffallen und entwickelt eigene Strategien, wie möglichst niemand rausbekommt, dass er kein Zuhause hat. Das Leben auf der Straße ist nicht leicht, es gibt einzelne Lichtblicke und dann wieder sehr harte Tiefen. Wie kann man dem Teufelskreis entfliehen? Und wie findet man die Hoffnung auf eine bessere Zukunft?

Dominik Bloh erzählt von seiner Lebensgeschichte und lässt dem Leser dabei nichts erspart. Er packt auch dunkle Geheimnisse aus und berichtet ganz ehrlich von seiner Vergangenheit. Dass es obdachlosen Menschen nicht gut geht, sollte jedem bewusst sein, aber in diesem Buch wird deutlich, wie schlimm die Lage wirklich ist und wie wenig der Staat für solche hilflosen Menschen tut. Es ist sehr interessant, das Leben einmal aus so einer grausamen Perspektive zu sehen und der Leser oder die Leserin lernt die kleinen Dinge wahrzunehmen und dankbar zu sein.

Ich würde das Buch jedem ans Herz legen, es hat mich nicht mehr losgelassen und ich habe es an einem Abend komplett gelesen. Ich war schon immer sehr hilfsbereit, aber nach dieser Geschichte werde ich sicherlich nie wieder an einem obdachlosen Menschen vorbei gehen, ohne mich zu erkundigen, wie es ihm geht und ob ich etwas für ihn tun kann.


*Erschienen bei GULLIVER*