Lebensmittel

Selbst Biomüll muss nicht in die Tonne!

Lass dich inspirieren!

Kleider aus Milch

Du bist seit Tagen noch nicht zum Abwasch gekommen? Die Milch, die auf dem Herd steht, ist bereits vergoren? Wegschütten? Nein, bloß nicht! Du könntest dir ein Kleid draus nähen! Ok, ganz so einfach ist das dann doch nicht! Aber tatsächlich: Die Firma QMilk produziert Kleidung aus Textilfasern auf der Basis von Kasein. Das Milchprotein wird gewonnen aus Non-Food-Milch - das heißt Milch, die die Molkereien hätten wegschütten müssen. Noch dazu ist die Milch-Kleidung antiallergisch, antibakteriell und kompostierbar. Wenn du also darüber nachdenkst, Chemie zu studieren, heb die vergorene Milch lieber noch ein bisschen auf...

Verpackungs-Popcorn und Spiel-Mais

Kompostierbarer Transportschutz aus geschäumtem Mais, Einweggeschirr aus Zuckerrohr und Palmblättern, Spiel-Mais für Kinder, Nahrung in essbarer Verpackung - es wird geforscht und experimentiert mit Verpackungen und Einwegprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen. So versucht beispielsweise Harvard-Professor David Edwards im Projekt Wikipearl die "Verpackung" von Früchten und Gemüse - also deren Haut oder Schale - zu imitieren, um Lebensmittel kunststofffrei, kompostierbar und sogar essbar zu verpacken und zu schützen.

Doch viele Fragen sind noch offen auf dem Weg zum schadstofffreien, kompostierbaren und ethisch einwandfreien Verpackungsmaterial. So verrotten bislang kompostierbare Müllsäcke für Biomüll zu langsam, so dass sie in den Müllanlagen schließlich doch aussortiert und verbrannt werden. Auch bleibt die Frage, ob Lebensmittel, die Menschen ernähren könnten, zu Verpackungsmaterial verarbeitet und Ackerflächen für den "Anbau" von Verpackungsmaterialien genutzt werden sollten.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Lebensweise ist man als Verbraucher dann das ein oder andere Mal überfragt: Soll ich nun kompostierbare Müllsäcke verwenden oder richte ich damit - zumindest zum jetzigen Zeitpunkt - noch mehr Schaden an? Die Idee vom Kreislauf aller Materialien im Einklang mit der Natur bleibt auf jeden Fall gut - auch wenn der Weg dorthin bislang noch steinig ist.