Was die Welle nahm
Autorin: Vera Kissel
Lukas hat sturmfrei. Und als ihm ein alter Brief in die Hände fällt, macht er sich auf die Suche. Auf die Suche nach den Spuren seines Vater, der im Tsunami starb. Endlich hat Lukas die Gelegenheit, seinen Vater nochmal ganz anders kennenzulernen, als er das mit vier Jahren tun konnte. Lukas trifft auf Wahrheiten, die ihn schockieren und auf einen Begleiter seines Vaters, der Lukas noch mehr erzählen kann, als seine Mutter das jemals tun würde. Lukas erlebt Stück für Stück, wie sein Vater lebte, was ihn traf und was ihn zu dem machte, der er war. Manchmal steht Lukas sich auf seiner Suche selbst im Weg, und so lernt er in diesen Sommerferien auch sich selbst näher kennen.
Vera Kissel erzählt packend, manchmal auch stockend, in einfacher Sprache, die Geschichte eines vierzehnjährigen Spurensuchers in Berlin. Dabei geht der Roman sehr auf den Protagonisten ein und zeigt versteckt, welche manchmal etwas verschrobenen Perspektiven dieser hat. So erzählt die Autorin, wie Lukas unbewusst, in Albträumen, Informationslücken zu schließen versucht, wie er über sich selber stolpert und wie er immer wieder aufsteht, um weiterzusuchen.
*Meine Meinung*
Mir hat der Roman gut gefallen, da er eine sehr reelle Geschichte erzählt. So fühlt sich der Leser schnell als direkter Beobachter des Geschehens, allerdings kann man sich durch die ungewöhnlichen Eigenschaften und Handlungsmuster nur schwer in die Figuren hineinversetzen. Die Suche von Lukas wird sehr realtitätsnah und interessant beschrieben, allerdings geht die Autorin kaum auf die Todesursache, den Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004, ein. So bleibt dieses Ereignis eher im Hintergrund, wenngleich Lukas immer wieder davon träumt und auch sein Verhalten dadurch geprägt ist. Empfehlen würde ich den Roman allen ab 13 Jahren, die lieber tiefgründige als spannende Bücher lesen.
*Erschienen bei Dressler*
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Autorin / Autor: smily98 - Stand: 5. September 2014