Frauenfreundschaften sind doch etwas ganz Besonderes und jeder wünscht sie sich: Die beste Freundin. Besonders schön finden wir diese romantische Vorstellung der Kindergartenfreundin, mit der wir dann auch irgendwann gemeinsam im Seniorenheim sitzen und stricken, mit der wir all die tollen Dinge in unserem Leben erlebt haben. Billie und Cassie kennen sich auch seit sie Kinder waren und leben beide in New York, doch irgendetwas läuft in letzter Zeit mächtig schief und jetzt gerade hält Billie das Baby ihrer Freundin im Arm und die weiß nichts davon. Cassie weiß nur Eines: Ihr Kind ist verschwunden!
Was muss passieren, dass eine Freundschaft so kompliziert wird und vielleicht sogar droht, zu zerbrechen? Was hält eine Freundschaft überhaupt aus und muss es immer auch ein wenig Neid und Hass geben? Eine Geschichte zweier Freundinnen, die uns mitnimmt in die Welt der unperfekten Beziehungen.

Fazit

Der Klappentext hat mich direkt angesprochen, da ich zu dem Zeitpunkt auch einige Auseinandersetzungen und Probleme mit meiner besten Freundin hatte (und noch immer habe). Genau deshalb fand ich das Buch auch so toll, denn normalerweise wird immer nur über die schönen Seiten einer Freundschaft erzählt und hier geht die Autorin mit uns als Leser:innen an die Abgründe und auch, wenn man eine solche Situation womöglich noch nie erlebt hat, schmerzt es richtig beim Lesen. Der Schreibstil ist perfekt und Carola Lovering schafft es, einen gewaltigen Spannungsbogen aufzubauen, was ich sehr schätze.
Ein scheinbar langweiliges Thema wird hier auf so eine spannende Art und Weise präsentiert, dass man glaubt, man sei die Dritte im Bunde und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. So friedlich, wie die beiden Frauen auf dem Cover wirken, so zornig sind die Hauptfiguren teilweise.
Ein wirklich tolles Buch, das natürlich auch Männer lesen können und vielleicht dadurch verstehen, wie prägend eine Frauenfreundschaft für das Leben ist.


Erschienen bei pola