We Will Fall - Eine Liebesgeschichte

Autorin: Shannon Dunlap
Originalsprache: Amerikanisch
Übersetzt von: Henriette Zeltner

„Das hier ist kein Roman. Es ist eine Liebesgeschichte.“ So fängt „We will fall“ an und so endet es auch. Der Satz hat mich sofort in die Geschichte hineingezogen… Als Izzy und ihr Zwillingsbruder Hull gegen ihren Willen von Manhattan nach Brooklyn ziehen, beginnt für beide ein neuer Abschnitt ihres Lebens. Während Hull sich komplett verändert, einen Jungen bedroht und letztendlich wieder auf die alte Schule geht, gibt Izzy der neuen Gegend eine Chance, auch wenn diese viel ärmer und heruntergekommener ist.
Tristan hingegen kommt aus armen Verhältnissen und ist vor zwei Jahren ebenfalls nach Brooklyn zu einer Tante gezogen. Hier gehört er zu einer Clique, deren Anführer sein Cousin Marcus ist. Die Jugendlichen haben Angst vor ihm und auch Tristan fürchtet sich vor seinen unvorhersehbaren Launen. Wegen seines außergewöhnlichen Schachtalents muss er für Marcus in Geldspielen spielen. Als der neue weiße Junge im Viertel gegen ihn antreten will und er gewinnt, hält der Junge Marcus ein Messer an den Hals. Bei der Flucht vor der anrückenden Polizei verletzt sich Tristan und lernt so Izzy kennen. Die beiden begegnen sich auf einem Spielplatz, Izzy kümmert sich um Tristans Verletzung und die beiden verlieben sich sofort ineinander. Tristan erkennt, dass Izzy Hulls Schwester ist und ahnt, dass diese Beziehung nicht einfach werden wird. Sie fangen an, sich heimlich zu treffen und niemand bemerkt, dass sie nachts durch die Stadt ziehen. Doch dass Marcus Hull ärgern will, wird nach und nach zu einem größer werdenden Problem. Er versucht sich an Izzy heranzumachen, die natürlich kein Interesse an ihm hat. Tristan und sie geraten in ein komplexes Netz aus Lügen, das sich enger und enger zieht.
Die Geschichte ist aus drei  Perspektiven geschrieben: aus der der mutigen und selbstlosen Izzy, aus der Sicht ihrer neuen Freundin Brianna, die schon ihr ganzes Leben in Brooklyn lebt und aus der des nachdenklichen Tristans.

Ich finde die Geschichte trotz der grundlegenden, bereits häufig verwendeten Idee besonders. Es geht nicht nur um eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen mit anderer Vergangenheit und unterschiedlichem Hintergrund, sondern auch um den leider noch alltäglichen Konflikt mit Rassismus und Unterdrückung.
Der Schreibstil ist außergewöhnlich und gefällt mir einerseits gut, da er authentisch und jugendlich wirkt, andererseits sind dadurch einige Szenen oberflächlich beschrieben. Zwischendurch hat es sich meiner Meinung nach deshalb auch etwas hingezogen.
Gerade der Schluss hat mich aber trotzdem überzeugt, weil er zu der Geschichte passt und trotzdem überraschend kommt. Insgesamt gefällt mir diese Liebesgeschichte gut, vor allem Anfang und Ende haben mich gefesselt, doch zwischendurch hätte ich mir noch mehr Handlung gewünscht.


*Erschienen bei Sauerländer*

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    Autorin / Autor: Amélie - Stand: 13. Januar 2020