Ich habe wegen des Titels und wegen des Covers zu diesem Buch gegriffen.

Ich wollte unbedingt wissen, was sich hinter dem Titel "Weisse Tränen" und auch der schwarzen Faust verbirgt.

Serkan und Lenni besuchen ein Gymnasium, das das Label "Schule ohne Rassismus trägt". Als eines Tages Benjamin an ihre Schule kommt, fängt er an diesen Titel zu hinterfragen. Er ist dunkelhäutig und ihm begegnet jeden Tag der Alltagsrassismus.

Lenni ist zu Beginn sehr genervt von dieser Debatte. Doch auch Serkan beginnt über seine Erlebnisse, die er jetzt nicht mehr einfach so wegschiebt, über Diskriminerung und Ausgrenzung nachzudenken.

Lenni wird immer hellhöriger und fängt auch an sich Gedanken darüber zu machen. ....

Die gesamte Story finde ich von den Ansätzen her ziemlich gut, aber es sind mir zuviele Themen  und Problematiken (Rassismus, Tod des Lehrers, Auswahl des Theaterstücks) in einer Geschichte. An einigen Stellen finde ich das Buch auch sehr kompliziert geschrieben.

Auch habe ich natürlich herausgefunden, was man unter den "weissen Tränen" versteht. Was es ist, wird hier aber nicht verraten.

Alltagsrassismus ist überall, auch ich selbst bin von Vorurteilen nicht frei, somit hat mich dieses Buch in diesem Punkt zum Nachdenken gebracht, und ich reagiere jetzt in bestimmten Situationen anders bzw. hinterfrage mehr.

Auch das Nachwort mit den Literaturempfehlungen und den Podcastempfehlungen finde ich klasse, um noch tiefer in dieses Themengebiet einsteigen zu können. Diese Empfehlungen nehme ich mir als nächstes vor.

Fazit: Das Buch ist auf jeden Fall nichts zum Nebenherlesen. Man sollte schon genügend Muße haben, sich mit dem Thema Rassismus zu beschäftigen.
Auf jeden Fall eine Empfehlung von meiner Seite.


Erschienen bei Mixtvision