When Katie met Cassidy
Autorin: Camille Perri
Aus dem Amerikanischen von Barbara König
„When Katie met Cassidy“ hat mich vor allem wegen des hübschen Covers angesprochen. Die Farbgebung gefällt mir sehr gut, generell finde ich das Bild sehr harmonisch. Allerdings
habe ich mich beim KT verlesen und bin eigentlich immer davon ausgegangen, dass Cassidy ein Mann ist. Dass es sich dabei allerdings um eine Frau handelt, hat mich echt
überrascht. Da das Genre komplett neu für mich ist, war ich zwar etwas skeptisch, aber ich habe mich gerne auf das Abenteuer eingelassen. Das Buch beginnt damit, dass Katie von ihrem Verlobten verlassen wird, weil dieser sie mit ihrer Freundin betrogen hatte. Am nächsten Tag auf der Arbeit trifft sie die knallharte Verhandlungsgegnerin, Cassidy, die sie gleich cool findet. Cassidy wird mit ihrer burschikosen Art, ihrem Outfit und ihrem männlichen Auftreten zunächst von Katie für einen Kerl gehalten. Leider passiert ihr dies öfters. Cassidy ist sofort fasziniert von Katie und als sie sie am Abend trifft, lädt sie diese in ihre Lieblingsbar, eine Lesbenbar, ein. Zunächst zögerlich willigt Katie ein, die ihr unbekannte Welt kennenzulernen. Mit der Zeit versteht sie sich immer besser mit Cassidy und die beiden kommen sich auch näher. Bis Cassidy erfährt, dass ihre zweite Heimat, die Bar, geschlossen werden soll bzw. anderen Bauprojekten weichen muss. Ob die beiden es schaffen, die Bar zu retten?
Das Buch war komplettes Neuland für mich und ich wusste auch gar nicht, worauf ich mich dabei genau einlasse. Es beinhaltet auf jeden Fall ein paar Obszönitäten, aber die Szenen an sich waren nie zu explizit beschrieben, was mir ganz recht war. Allerdings hat man dadurch auch nicht viel gelernt und genauer wurde man auch nicht darüber informiert, wie das genau zwischen Frau und Frau eigentlich funktioniert. Begriffe wie „Femme“ und „Butch“ sind auch gefallen, aber nicht weiter erläutert worden, was ich schade fand. Ich fand die Entwicklung zwischen den beiden okay, auch wenn es mir teilweise viel zu schnell alles gegangen ist. Gegen Ende wurde es dann auch sehr klischeebeladen, wie ich finde und großteils hätte das Buch auch einfach eine normale Frau/Mann-Geschichte sein können, weil Katie klar als weiblicher Part und Cassidy klar als männlicher Part klassifiziert war. Dabei schrieb die Autorin mehrfach, dass sie diese Kategorisierungen, die vor allem heterokonform sein sollen, nicht mag. Als es dann zu einem Missverständnis kam, war es aber so klischeeüberladen, dass ich das Gefühl hatte in jedem beliebigen 08/15-NA-Roman zu stecken. Dass Cassidy so verständnislos und zunächst so machomäßig reagiert, fand ich gar nicht gut. Dafür muss ich nicht extra zu diesem Roman greifen. Ein bisschen Individualität hätte dem Buch nicht geschadet. Das Ende hingegen fand ich zwar ganz süß, aber realistisch wohl schwer umsetzbar.
Der Schreibstil des Buches jedoch hat mir ganz gut gefallen, und das Buch lässt sich schnell weglesen. Wer sich an Klischees nicht stört, kann mit einer süßen, kurzweiligen Geschichte rechnen.
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Autorin / Autor: Lisa - Stand: 18. Juni 2020