White Night: Golden Heart
Songs, die sich zwischen 80er inspirierten Dance-Pop-Tracks und sphärischen Streicher-Electronic Beats bewegen
Golden Heart ist der Titel des Debütalbums des deutsch-amerikanischen Duos White Night, das im 2019 erschien. Der Gitarrist und Keyboarder Willi Leinen (DE) und die Sängerin und Bratschenspielerin Elizabeth Boardman (USA) komponierten die Songs anfangs per E-Mail-Austausch über die Distanz zwischen Berlin und San Francisco. Mittlerweile musizieren sie gemeinsam in ihrer Wahlheimat Berlin. Die Musik die dabei zustande kommt, erinnert an eine Mischung aus Achtzigerjahre Pop, klassischer Musik und Jazz. So verrückt wie sich diese Beschreibung anhört, genau so klingen auch deren Tracks.
*Meine Meinung*
Ich persönlich weiß nach mehrfachem Anhören des Albums immer noch nicht, ob ich es mag oder überhaupt nicht leiden kann. In einigen Momenten höre ich die Lieder gerne und laut, aber in anderen würde ich am liebsten den Stecker des Radios aus der Wand reißen, damit das Gedudel aufhört. Ich denke dieser Begriff trifft den Nagel auf den Kopf. Die ganze Platte ist eine, manchmal willkürlich zusammengewürfelt klingende, Mischung aus mehreren Stilen. Meine Ohren sind verwirrt und irritiert von den teilweisen energiegeladenen Beats, die an eine 80er Goa erinnern und dem dazugehörigen zarten und hohen Gesang von Elizabeth Boardman. Weil es so viel auf einmal zu hören gibt, wird es mit der Zeit anstrengend, dem Album zu lauschen. Das heißt nicht, dass mir die Lieder überhaupt nicht gefallen.
Es ist mal was Neues und genau das wollte ich. Die Songs wie beispielsweise Don't care und Money klingen verrückt und einfach anders. Ich bin der Meinung, dass jeder, der die Nase voll hat von der klassischen Radiomusik, mal in das Album rein hören sollte. Wer weiß, vielleicht gewinnt das Duo ja den einen oder anderen Fan dazu. Ich muss gestehen, ich denke ich bin keiner geworden, aber die beiden Musiker haben es auf alle Fälle geschafft, mich neugierig zu machen. Also werde ich mich überraschen lassen, was die Beiden in der Zukunft noch für einzigartige Kunst schaffen. Denn Kunst schaffen sie auf jeden Fall und einige lieben sie mit Sicherheit.
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Autorin / Autor: Kira Lembcke - Stand: 1. April 2020