Vollschlanke Frauen gegen das schlanke Bild im Kopf
Studie: Wie Werbung das Frauenbild beeinflussen könnte
Die junge Frau in der Werbung scheint perfekt: makellos und schlank. Klar, dass viele Jugendliche sich daran orientieren und genauso „perfekt“ sein wollen. Höchste Zeit, das utopische Frauenbild zu ändern, meinen ForscherInnen der Durham University in England. Sie sind der Meinung: Wenn die Werbung mehr Frauen mit normalen Maßen abbilden würde, würden weniger Frauen dem Size-Zero-Look nacheifern. Ob das so einfach ist? In einer Studie konnten die ForscherInnen um Lynda Boothroyd zumindest bestätigen, dass wir, je nachdem, welches Bild uns vor Augen gehalten wird, unsere Idealvorstellung anpassen.
Über 100 Frauen nahmen an dem Experiment teil. Zunächst sahen sie die am Computer erstellten 3D-Modelle einer computeranimierten Frau im Bikini: von dünn bis füllig. Gesicht, Haare und Bikini waren auf allen Fotos gleich, nur die Figur des Modells hat sich verändert. Auf einer Skala von 0 bis 7 sollten die Teilnehmerinnen nun bewerten, welche Körpermaße sie bevorzugten.
Anschließend schauten sich die teilnehmenden Frauen mehrere Fotos ganz verschiedener Frauen an. Von dünnen bis hin zu Plus-Size-Models, von schlanken bis hin zu vollschlanken „Normal“-Personen im Trainingsanzug. Zum Abschluss bewerteten die Teilneherinnen erneut die Figuren des 3D-Modells mit unterschiedlichen Körpermaßen. Und siehe da: Die Frauen, die anfangs noch das dünne Modell bevorzugten, änderten ihre Ansicht, wenn Sie vermehrt Bilder von molligeren Personen sahen. Sie waren schlussendlich nicht mehr auf das schlanke Modell versessen. Umgekehrt fanden die Frauen, die sich die schlanken Körper angucken mussten, am Ende des Tests auch das dünnere Model attraktiver.
Tagtäglich sehen wir auf Plakaten, in Zeitschriften und im Fernsehen Frauen, die eindeutig dünner sind als der Durchschnitt. Dass ein „normaleres“ Frauenbild in der Werbung alleine den Schlankheitswahn bekämpfen kann, ist unwahrscheinlich. Ein bisschen mehr Abwechslung könnte allerdings so oder so nicht schaden.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin PLOS one veröffentlicht.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 12. November 2012