Wie wir das Universum reparierten
Autorin: Polly Horvath, Übersetzung: Katrin Behringer
Die Geschichte von Meline und Jocelyn, zwei Mädchen kurz vor der Pubertät, beginnt wie so viele andere: Die Eltern sterben auf tragische Weise bei einem Unfall. Die beiden Cousinen werden zu ihrem Onkel Marten auf seine Insel gebracht und müssen sich wohl oder übel dort einleben.
Das ist aber alles andere als einfach, da Marten ein seltsamer, menschenscheuer Wissenschaftler ist. Er steckt den ganzen Tag in irgendwelchen Büchern und theoretischen Gedanken und lässt sich alles was er braucht per Hubschrauber liefern.
Horvath lässt die Charaktere anfangs nur durch ihr Verhalten sprechen, es wird nicht viel erklärt. Meline und Jocelyn können nichts miteinander anfangen, müssen jeden Abend das gleiche essen, haben niemanden zum reden und auch sonst passiert zu Beginn nicht viel.
Dann lässt Marten eine Köchin und Haushälterin anstellen. Mrs. Mendelbaum ist eine seltsame Person und wenn sie sich aufregt, verfällt sie in jüdische Flüche und Aussprüche.
Von nun an kocht sie und hat ein Auge auf die Kinder, ist ihnen aber auch keine besonders gute Ansprechperson in ihrer Trauer.
Als nächstes wird ein Butler angestellt, Humdinger, der auch für Haushaltsaufgaben zuständig ist. Meline und Jocelyn wissen nichts mit ihrer Zeit anzufangen, also erkunden sie die Insel. Und entdecken dabei einzelne und verstreute Flugzeugteile. Meline, die aus ihrem Elternhaus gute technische Kenntnisse mitbringt, setzt sich das ehrgeizige Ziel ein Flugzeug zu bauen.
Und so suchen die beiden unbemerkt von allen anderen Hausbewohnern jede Nacht die Wrackteile.
Dann kommt die Weihnachtszeit und Joceyln wird krank. Marten ist aber nur damit beschäftigt, hunderte von Pakete mit Weihnachtsdeko und -zubehör zu bestellen um eine möglichst schöne Weihnachtsatmosphäre zu schaffen. Das gelingt ihm oberflächlich schon, doch eine wirkliche Weihnachtsstimmung stellt sich nicht ein, hauptsächlich deswegen, weil Marten sich überhaupt nicht auf seine Nichten einlässt und alles nur aufgesetzt wirkt.
Nur Humdinger kümmert sich wirklich gut um Jocelyn.
Meline bastelt weiter am Flugzeug und bringt es auch zum starten, sie stürzt jedoch ab, da einige Schrauben fehlen.
Auf der Suche nach ihnen erfährt sie ein schlimmes Geheimnis, das so einiges an Martens Verhalten und Sein erklärt...
Das Buch vereint das Thema Traurigkeit mit einigen guten Metaphern, wie zum Beispiel das Flugzeugthema. Zudem zeigt es, wieviel man (auch wenn man noch jung ist) durchhalten kann, auch wenn man sich in einer schlimmen Zeit befindet. Insgesamt hat es mir aber nur mittelmäßig gefallen, ich mag Horvaths Gespür für skurrile Gestalten und Charaktere und die Geschichte war auch spannend, aber irgendwie fehlt mir da teilweise ein wenig Klarheit bzw. Lebendigkeit der beiden Hauptpersonen. Die Geschichte an sich fand ich auch nicht so toll...
*Erschienen bei bloomoon*
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Autorin / Autor: mietzi8 - Stand: 29. Januar 2014