Winterlicht

Autorin: Melina Marchetta

Buchcover

Der Fantasyroman "Winterlicht" von Melina Marchetta erschien 2011 bei dem Ravensburger Buchverlag. Die aus Australien stammende Autorin gewann mit ihrem Erstlingswerk mehrer Preise in ihrer Heimat.

Das einst sichere und hoch angesehene Königreich Lumatere ist durch eine unsichtbare Barriere von der Außenwelt abgeschnitten. Seit den fünf Tagen des Unsagbaren, gelangte niemand in oder aus dem Reich. Die königliche Familie wurde kaltblütig ermordet und der erbarmungslose Neffe des Königs regiert nun hinter den Mauern. Die früheren Bewohner leben als Flüchtlinge in Lagern, die eines Menschen nicht würdig sind oder als Gefangene in ihrer eigenen Heimat.

Finnikin, der Sohn von Trevanion, dem einstige Hauptmann der königlichen Garde, zieht durch die Länder in der Hoffnung ein neues Zuhause für all jene zu finden, die nach dem Fluch nicht mehr in ihr altes zurückkehren konnten. Doch als sie der Novizin Evanjalin begegnen, keimt ein anderer Gedanke in Finnikin und seinem Mentor Sir Topher auf: Könnte es sein, dass der Thronerbe Balthasar überlebt hat? Gibt es einen Weg Lumatere wieder zu dem zu machen, was es war?

Zusammen begeben sich die drei Gefährten auf die Suche, nach der königlichen Garde und Balthasar. Werden sie es schaffen eine längst verloren geglaubte Hoffnung doch noch wahr werden zu lassen?

Der Schreibstil der Autorin ist interessant. Sie versteht es die Gefühle der Charaktere in Worte zu fassen. Vor allem ihre Dialoge sagen mir sehr zu, sie sind lebendig gestaltet und kommen im ganzen Roman nie zu kurz. Ihr Erzählstil gibt einem alle Informationen, die man zum Verständnis braucht. Allerdings finde ich, dass durch das Mittel immer wieder Passagen aus der Vergangenheit mit einzubringen, um das Bild des Lesers über eben diese zu erweitern, manchmal die Übersicht verloren geht.

Die Geschichte an sich ist wunderbar. Melina Marchetta gibt einem das Gefühl, dass man weiß wie es weitergehen wird, dass man das Rätsel gelöst hat, doch dann überrascht sie einen doch. Sie hat jedem Ort ein eigenes Gesicht verliehen, hat ein weites Machtgefüge geschaffen. Die Schauplätze stehen alle in irgendeiner Weise miteinander in Verbindung, so dass man wirklich das Gefühl eines riesigen Reiches erhält.

Die Charaktere bestechen durch ihre Authentizität. Da haben wir zum einen unsere Hauptpersonen Finnikin und Evanjalin. Finnikin wurde von seinem Mentor Sir Topher zu einem gelehrten jungen Mann ausgebildet, doch er beherrscht auch die Kampfkünste. Er ist sehr verantwortungsbewusst, loyal sowie stark.

Evanjalin ist zuerst nicht einzuordnen. Sie hat ein großes Herz, gibt anderen Menschen Hoffnung und ist viel stärker als irgendjemand es weiß, denn sie trägt eine große Bürde auf ihren jungen Schultern.

Sir Topher ist ein geduldiger Lehrer, immerzu freundlich und hilfsbereit. Er ist es, dem Finnikin unsagbar viel verdankt.

Trevanion, Finnikins Vater war der Hauptmann der königlichen Garde. Er ist ein großer Kämpfer, er steht für seine Ziele ein und tut alles in seiner Macht stehende um jene zu schützen, die er liebt. Er kann schroff erscheinen, doch er hat ein gutes, willensstarkes Herz.

Alle von Marchettas Charakteren leisten ihren Teil um diese Geschichte zu einem großen Ganzen werden zu lassen.

Zu Beginn des Buches findet man zudem eine Landkarte von Lumatere sowie von ganz Skuldenore. Hierdurch kann man bei Bedarf gut mitverfolgen, wo der weg unsere Figuren sie hinführt.

Kurz: Ich kann dieses Werk wirklich weiterempfehlen, es ist ein einfühlsamer Fantasyroman, in welchem man am besten an einem stürmischen Nachmittag auf den Sofa schmökert!

*Erschienen bei: Ravensburger*

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Autorin / Autor: logoso - Stand: 14. März 2011