Wortgewandt aufgeregt
Studie: In Rage flucht es sich einfallsreicher
Wie oft wir wohl am Tag fluchen, ohne es überhaupt bewusst mitzubekommen? Wer sich an der Tischkante stößt, den Kaffee über die Tastatur kippt oder stolpert, wird sich ein "Sh.." oder "verdammte K...." wohl kaum verkneifen können. Besonders kreativ in unserer Wortwahl sind wir anscheinend, wenn uns etwas so richtig in Rage bringt. Das ist zumindest das Ergebnis einer Studie um Amy Zile von der britischen Keele University. Demnach fluchen Personen bunter, also breiter gefächert, wenn sie aufgewühlt sind. Daraus lasse sich schließen, dass das Fluchen eng mit Emotionen verbunden ist. Wer hätte das gedacht ;-)?
Man wisse immer noch nicht genau, warum Menschen fluchen, sagt Amy Zile. Zeigt fluchen etwa unser Unvermögen, uns im Moment der Rage richtig artikulieren zu können? Wohl eher im Gegenteil! In ihrer Studie zeigte sich, dass Testpersonen deutlich besser fluchten, wenn die ForscherInnen sie zuvor emotional erregt hatten. So produzierten sie nicht nur mehr Flüche pro Minute als die entspannten Teilnehmenden, sie fanden auch vielfältigere Ausdrücke, um ihre Wut in Worte zu fassen. Anscheinend müssen wir nur in der richtigen Stimmung sein und schon erweitert sich unser Wortschatz – zumindest hinsichtlich der Schimpfwörter. Fluchen ist eine Art „emotionale Sprache“, schlussfolgern die ForscherInnen aus ihrem Experiment.
Schön wäre, wenn dies auch andersherum funktioniert: Ob wir wohl die besseren Komplimente für unsere Mitmenschen finden, wenn wir gerade mit uns selbst besonders zufrieden sind? Dies müssen wohl weitere Studien zeigen – oder der Selbsttest.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 13. Mai 2014