Wundermittel

Einsendung zum Schreibwettbewerb Dr. Futura im Wissenschaftsjahr Gesundheitsforschung

Ben ging die Straße hinter, wobei er den Kopf hängen ließ. Seit Wochen hatte er diese Depressionen. Er wusste davon und doch konnte er nichts dagegen unternehmen. Vorsichtig öffnete er die Tür zur Praxis. Ob sein Psychologe schon da war? Freundlich forderte ihn die Sprechstundenhilfe auf noch ein paar Minuten Platz zu nehmen. Ben zog seine Jacke aus und legte sich auf die Couch. Er wusste schon, was gleich kam. Nach ein paar quälend langen Minuten öffnete sich die Tür. Den Mann hatte er noch nie gesehen. "Hallo Herr Müller wie geht es uns denn Heute? Und entschuldigen Sie, mein Kollege hat heute leider keine Zeit. Ich will gar nicht lang um den heißen Brei herumreden. Da ich mit ihrer Akte bestens vertraut bin, habe ich mir ein paar Gedanken gemacht und genau das Richtige für sie gefunden.” Kurzerhand drückte er ihm einen kleinen Zettel mit einer Adresse in die Hand wobei ein Lächeln sein Gesicht streifte. Wortlos nahm Ben den Zettel entgegen. "Finden sie sich morgen früh um zehn Uhr dort ein. Vertrauen sie mir, das ist gut für sie.” Kurz darauf verließ der Mann den Raum wieder und wünschte ihm alles Gute. Verwundert machte Ben sich auf den Weg nach Hause. Am nächsten Morgen um zehn stand er an der besagten Adresse. Auf dem Schild an der Tür Stand: Maren Kenner, Ärztin für Heilmedizin. Ben ging hinein. Die Sprechstundenhilfe wusste offenbar bestens Bescheid und führte ihn sogleich in ein Behandlungszimmer. Nur Sekunden später erschien auch die Ärztin. "Entspannen Sie sich Herr Müller, es dauert nur ein paar Minuten, dann geht es ihnen wunderbar, versprochen”. Die sanfte Stimme duldete ihrem leichten Unterton nach keine Widerworte und so lehnte Ben sich zurück und schloss die Augen. Der leichte Schmerz in der Schulter ließ ihn die Augen wieder öffnen und er sah wie die Ärztin eine Spritze zur Seite legte. "So fertig”, sagte sie vergnügt. Ben erhob sich und fühlte sich tatsächlich besser. Seine schwarzen Gedanken waren wie weggewischt. "Kommen sie doch morgen noch einmal zur Nachuntersuchung, sagen wir so gegen zehn Uhr?” Den ganzen Weg nach Hause hatte Ben das Gefühl als wenn sein Trübsal wie weggeblasen war. Seine Gedanken kreisten um die merkwürdigsten Dinge. Und die Depressionen waren wie vergessen. Er fühlte sich einfach fantastisch. Am nächsten Morgen saß er wieder im Behandlungszimmer und konnte es nicht erwarten, die Ärztin zu sehen. Kaum war sie im Zimmer, musste er es einfach wissen. "Was haben sie mir da gestern gegeben? Das ist ein Wundermittel.” Die Ärztin lächelte. "Kein Wundermittel, einfach nur eine kleine Pille die regelmäßig Endorphine ausschüttet.”

Autorin / Autor: Bernd, 18 Jahre