Zeit zu gehen, Friday Brown
Autor: Vikki Wakefield
übersetzt von Birgit Schmitz
ab 12 Jahren
Friday Brown ist kein gewöhnliches Mädchen. Während sie ihrer gesamten Kindheit ist sie, gemeinsam mit ihrer Mutter, von Stadt zu Stadt gezogen. Die Schule hat Friday kaum besucht und das ein oder andere mal übernachteten sie und ihre Mutter draußen, auf der Flucht vor einem Motelbesitzer, der sein Geld nicht bekommen hatte.
Als Friday ihre Mutter verliert und nicht bei ihrem Großvater bleiben möchte, flieht sie und schließt sich einer Straßengang an. Friday wird ein Teil der obdachlosen Gruppe und zieht mit ihnen durch das australische Outback.
Anführerin der Truppe ist die schöne und genauso verwirrende Arden, die eine ganz eigene Vorstellung vom Leben hat.
Und während sie hungert und in der Kälte schläft, stellt sich Friday die Frage, wer sie eigentlich ist und was aus ihrem Leben wird.
Vikki Wakefield hat ein wunderbares Schreibtalent. In dieser Geschichte steckt viel Hass und Verzweiflung, die der Leser direkt zu spüren bekommt.
In diesem Buch stehen die negativen Erlebnisse und damit verbundenen Emotionen deutlich im Vordergrund.
Der Hauptcharakter Friday Brown ist ein Großteil der Geschichte damit beschäftigt, die Erinnerungen an ihre Mutter loszulassen und sich darüber klar zu werden, wer sie selber ist.
Auf der Rückseite des Buchcovers ist von einer unbekannten Person diese Meinung verfasst worden: „Ein brillanter Roman mit faszinierenden Charakteren, die einem in Gedächtnis bleiben.“
Diesem Kommentar lässt sich eigentlich nichts entgegensetzen, denn es handelt sich hierbei um eine brillante Geschichte, mit außergewöhnlichen Charakteren, die man sicher nicht so schnell vergessen wird, allen voran die Anführerin Arden.
Und dennoch hat mir etwas an diesem Buch gefehlt. Ich kann nicht genau sagen was es war, aber die Realität hat mich beim Lesen doch immer wieder eingeholt. Es war nicht so, dass ich für ein paar Minuten abschalten konnte und ganz in dieser Geschichte versinken. Vielleicht lag es daran, dass ich das Gefühl hatte, dass das Buch schleppend begann und mir erst nicht klar war, wohin mich diese Geschichte führen würde. Es hat bis zur Hälfte des Buches gedauert bis ich vollends überzeugt war das Ende lesen zu müssen.
Das fand ich schade, heißt aber schließlich nicht, dass es anderen genauso gehen wird.
Ich würde dieses Buch jedem empfehlen, der auch vor einer traurigen Geschichte nicht zurückschreckt und bereit ist sich mit einer Situation auseinander zu setzen, in der obdachlose Jugendliche auf ein besseres Leben hoffen.
*Erschienen bei Sauerländer*
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Autorin / Autor: heaven - Stand: 17. November 2014