A day of love
Endlos warten auf einen Zug?
Es war der dritte Advent. Draußen waren die Straßen gefroren, der Wind blies kalt und jeder wünschte sich zu Hause zu sein. Auch ich war froh daheim zu sein. Daheim bei meinen Liebsten.
Ich schnappte mir flüchtig ein paar Kekse, meinen frisch aufgebrühten Tee und eine Kerze. Dann verschwand ich in meinem Zimmer. Ich kuschelte mich mit meiner Lieblingsdecke in meine Kissen und versuchte mein Buch zu lesen. Vorsichtig schlürfte ich an meinem Tee, um mir nicht die Zunge zu verbrennen. Autsch! Mann, war der noch heiß. Doch ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Ich wusste, dass dieser Tag ganz besonders werden wollte. Vorsichtig, ohne einen Tropfen Tee zu verschütten, richtete ich mich auf. Ich knabberte an meinem Keks und überlegte, was ich mit diesem Tag noch so alles anfangen könnte.
Auf einmal piepste mein Handy…ich hatte eine SMS bekommen von meinen beste Freunden. Sie wollten den Tag mit mir feiern und sich mit mir im Park treffen. Also schlürfte ich meinen Tee vorsichtig leer, um in den Park zu gehen. Ich spürte wie die warme Flüssigkeit mir den Rachen hinunterlief und sich im Brustraum scheinbar ausbreitete. Mein ganzer Körper wurde warm, und ich spürte wie sich jede trübselige Zelle dazu hingab, einen tollen Tag mit meinen Freunden zu verbringen.
Nachdem ich meinen Tee leer hatte, zog ich mich an, schnappte meine Tasche und stiefelte los. Im Park angetroffen war es gar kein so kalter und hässlicher Tag… NEIN! Ganz im Gegenteil: er war wunderschön!! Wir lachten sehr viel und verstanden uns prächtig.
Irgendwann fragte ich nach einem Jungen aus meiner Klasse. Er wollte eigentlich schon seit einer Stunde da sein, doch er kam nicht. Die anderen bemerkten, dass ich Kummer hatte, weil sie wussten, dass ich in ihn verliebt war. Sie schickten mich los an den Bahnhof, um ihn abzuholen. Am Anfang war ich von dieser Idee nicht so begeistert, da keiner mit mir gehen wollte. Doch dann packte mich der Mut und ich schlenderte in Richtung Bahnhof.
Dort angekommen fragte ich am Schalter nach dem Zug mit dem er eigentlich kommen wollte. Dieser war auch gerade angekommen, doch ich sah niemanden, den ich kannte aus dem Zug kommen. Ich rannte zu dem Gleis an dem immer die Züge aus der Stadt ankamen aus der ER kam und wartete.
Leider enttäuschend, denn in den beiden nächsten Zügen stieg auch kein mir bekannter Junge aus. Natürlich hatte ich auch mal wieder mein Handy zu Hause liegen gelassen oder bei meinen Freunden… das wusste ich nicht genau. Deshalb beschloss ich, mir ein Brötchen und etwas zu trinken zu holen und weiter zu warten. Ich dachte mir, dass ich wenigstens noch einen Zug lang warten und dann wieder zurück in den Park gehen würde.
Und tatsächlich stieg aus dem nächsten Zug der süßeste Klassenkamerad aller Zeiten. Ich hatte ihm schon vor ein paar Wochen gesagt das ich mich in ihn verliebt hatte, doch zu diesem Zeitpunkt meinte er noch „tut mir leid, aber ich liebe dich nicht“. Er stieg aus dem Zug aus mit einem wunderschönen Blumenstrauß in der Hand, sah mich und stürmte direkt auf mich zu. Er kniete sich vor mich und fragte mich ob ich ihn immer noch lieben würde. … als ich ihm antworten wollte sprach er einfach weiter. „Ich hoffe an deinen Gefühlen hat sich nichts verändert…ich habe noch einmal nachgedacht und festgestellt das ich dich wirklich liebe und das ich nicht ohne dich leben kann. Willst du mit mir gehen?“ Mir kullerte eine Träne übers Gesicht. Die anderen schluckte ich mit einem leichten Seufzer herunter. Er drückte mir den Blumenstrauß in die Hand und lächelte verlegen. Da sprang ich ihm in die Arme und hauchte ihm leise ein JA ins Ohr.
So einen wunderschönen 3.Advent hatte ich noch nie erlebt…vor allem noch nie auf dem Bahnhof.
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Autorin / Autor: indra312 - Stand: 26. November 2008