Meine Freundin hatte ein Meerschweinchen, es war wirklich süß. Es hatte weißes Fell mit braunen Flecken. Eines Tages wurde ihr Meerschweinchen krank und es ging ihm nicht so gut. Der Tierarzt sagte, dass es eine Grippe bekommen habe. Meine Freundin machte sich ziemliche Sorgen um ihr Meerschweinchen, es hieß übrigens Stefan. Eine Woche später wachte ihr Meerschweinchen morgens auf einmal nicht mehr auf. Ein paar Stunden später war für den Tierarzt klar, dass es keine Chance mehr für ihn gab, er war leider tot. Meine Freundin, ihre Eltern, ihre Schwester und ich waren sehr, sehr traurig. Dabei war Stefan noch gar nicht so alt. Er war erst zwei Jahre alt. Als ich am Abend in meinem Zimmer auf dem Bett lag, dachte ich, dass ich meiner Freundin doch irgendwie helfen musste. Ich überlegte und überlegte, kam aber zu keiner richtigen Lösung für ihren Kummer. Ich dachte, ich kann ihr ja schlecht wieder ein Meerschweinchen schenken. Das würde sie vermutlich noch trauriger machen, genau. Wenn ich mal überlege, würde ich das gleiche Tier auch nicht nochmal haben wollen. Da kam mir eine Idee: Ich erinnerte mich, dass ich letzte Woche im Tierheim war und die drei Hunde spazieren geführt habe. Ich weiß noch genau, wie viel Spaß mir das gemacht hat und ich das ab jetzt jede Woche machen will. Das ist die Idee! Ich dachte, ich könnte sie ja mal mit ins Tierheim nehmen, damit sie wieder auf andere Gedanken kommt. Gleich am nächsten Tag überredete ich sie, mit ins Tierheim zu kommen. Die nette Tierpflegerin hatte zum Glück nichts dagegen, ganz im Gegenteil: Die Tierpfleger freuten sich, wenn mehr Leute Spaß daran haben, im Tierheim zu helfen. Meine Freundin hatte tatsächlich viel Spaß, und redete davon, wie gerne sie einen Hund hätte. Als wir von der Hunde-Runde zurückkamen, hörten wir ein Bellen. Als wir nachsehen gingen, woher das Bellen kam, standen schon zwei Tierpfleger an der Box von einem weiß-braun-gefleckten, mittelgroßen Hund. Er bellte laut und die Tierpfleger konnten ihn nicht gut beruhigen. Doch als meine Freundin und ich zu der Box des Hundes kamen, hörte der Hund plötzlich auf zu bellen. Er lief sogar auf meine Freundin zu. Meine Freundin sagte, dass sie auf einmal ein besonderes Gefühl im Bauch hat, von dem wir beide bisher nicht wussten, wie es sich anfühlt. Meine Freundin wollte wirklich gerne diesen Hund haben. „Dann müssen wir nur noch meine Eltern überzeugen“, sagte meine Freundin. „Ja, das schaffen wir bestimmt!“, rief ich. Die Tierpfleger waren auch einverstanden, sie waren sehr froh, dass dieser Hund wieder ein neues Zuhause bekommt. „Er heißt übrigens Lucky“, sagten die Tierpfleger. Ihre Eltern waren erst noch nicht so begeistert, aber als sie sahen, wie viel Spaß meine Freundin und ich mit Lucky hatten, da mussten sie einfach Ja sagen. Meine Freundin war überglücklich und ich freute mich sehr für sie. Dann umarmte sie mich, fiel mir und Lucky um den Hals, und rief: „Danke!, du bist wirklich meine allerbeste Freundin, Ruby, und du der beste Hund der Welt, Lucky!“ „Wuff!“, bellte Lucky. „Wenn du mich nicht mit ins Tierheim genommen hättest, hätten wir Lucky bestimmt nie gefunden.“ „Das habe ich doch gerne gemacht!“, rief ich und umarmte sie. „Und damit hast du mir wirklich aus dieser kleinen „Krise“ geholfen!“, sagte meine Freundin.