Meine Hände kribbeln und mein Magen zieht sich zusammen. Meine Haare sind noch nass vom Chlorwasser, aber ich sitze in meinem Zimmer am Boden hinter dem Bett. In einer Hand ist meine Lieblingsdecke, die ich nie zum Schlafen, nur als Erinnerung an den Herbst, verwende. Jeden Tag versuche ich mich davon zu überzeugen, darüber zu reden, das große Es verschwinden zu lassen. Ich bin überzeugt, dass ich es heute schaffe. Ich höre meine Mutter in der Küche zu ABBA summen. Ich rieche den Speck von den Linsen und höre das Rauschen der Abzughaube. Wir sind uns eigentlich näher als dieser Moment. Dieser Moment, in dem ich Angst vor meiner eigenen Mutter habe. Vor ihrer Reaktion auf mich und meine Gefühle. Ich möchte mit ihr über Mädchen reden, wie sie es mit den Jungen versucht. Sie sagt nichts, wenn ich sie bitte aufzupassen, hört sich aber meine Lieder über langes Haar und weiche Haut an. Sie ruft mich zum Essen und ich weiß, dass ich heute nichts sagen werde. Die untergehende Sommersonne färbt unsere Küche orange und ich tauche ein in das Lachen, das die Küche füllt. Heute wähle ich ein Lied über Oktober, den Herbst und die Sterne. Meine Hände werden ruhiger während ich das nächste Lied starte und das nächste und das nächste. Und als sie das Lied von der Liebe einer Mutter startet, habe ich endlich genug gesagt.