Es war einmal in einem Königreich, weit weg, eine Prinzessin, welche … STOP!!!!!!
Warte mal, fangen wir mal von vorne an. Erstmal Vorstellung und den ganzen Quatsch. Außerdem ist das ja langweilig, immer so anzufangen. Mal was neues wäre gut. Also auf jeden Fall fangen wir nicht mit einer rosaroten Brille an, was bedeutet, dass es nicht so schön anfing, wie man bei so einer Geschichte vermuten würde. Es handelt sich zwar um eine königliche Lady, aber das bedeutet noch gar nichts. Lady? Da habe ich, genau diejenige, die das vor zwei Sekunden als wichtig gesehen hat, vergessen, den Hauptcharakter vorzustellen. Lady Gingerton, so heißt SIE. In der Zeit, in welcher wir uns befinden, war sie gerade mal sechzehn. Was aber nicht bedeuten sollte, dass sie sich wie solch eine verhalten sollte. Eher sollte sie wie eine Erwachsene Mitte vierzig wirken. Ich weiß, ganz schön alt, aber als wahrscheinliche Thronfolgerin hatte sie gewisse Pflichten und „wenn sie sich weiterhin so kindlich benimmt, wird nie eine gute Nachfolgerin aus ihr“, war die Meinung ihrer Eltern. Hauptsächlich die ihres Vaters, denn er war der König und so auch größtenteils die Meinung des Königshauses. Gemein oder? Da konnte man, und schon gar nicht frau, etwas gegen machen. Egal, nach dem ganzen Gelaber und dem Vorstellen, das wir jetzt endlich hinter uns gebracht haben, können wir ja jetzt zum Punkt kommen.
Springen wir zu dem Hauptteil unserer Geschichte, oder eher ihrer Geschichte. Davor passiert eh nichts relevantes. Alles nicht von Belang, glaubt mir! Also das was jetzt kommt, wünscht sich niemand. Es ist echt nichts Schönes und ich hätte mir das alles besser gewünscht, aber so kam es halt. Unsere Königsfamilie, auf dem Weg zur nächsten großen Veranstaltung - nicht relevant welche, denn sie werden nie dort ankommen - passiert es. Chaos, Chaos, Chaos! Und dann wacht Lady Gingerton als Königin auf. Alles ist verschwommen. Sie sieht nur noch, wie um sie herum ein einziges großes Wirrwarr ist. Und dann sieht sie ihre Eltern. Um sie herum, daran möchte sie gar nicht denken, eine rote Flüssigkeit. Träumt sie? Das letzte was sie noch sieht, ist das Handgelenk ihres Vaters, welches schlapp am Boden liegt. Dann wird alles schwarz. Als sie wieder wach wird und ihre Augen öffnen kann, wacht sie in einem Bett auf, nichtsahnend, was passiert ist. Sie ist in einem, ihr unbekannten Zimmer. WO IST SIE? Da kommt jemand in ihr Zimmer. Sie merkt das ihr Kopf schmerzt und sie nur schwammig sehen kann. „Guten Tag Lady Gingerton“, hört sie eine Stimme. „Sie hatten einen Unfall. Versuchen sie sich zu beruhigen und ich werde nachher wieder bei ihnen vorbeisehen“. Sie kann sich an nichts erinnern, nicht an irgendeinen Unfall, wo sie ist und schon gar nicht, wer sie ist. Bevor die Person, die mit ihr gerade gesprochen hat, den Raum verlassen kann, fragt sie genau diese eine Frage, die wichtigste, wie mir erscheint, „WER BIN ICH!!!“. Niemand antwortet ihr, nur Stille. Und dann ist wieder alles Schwarz.
Sie ist kein Teil dessen, was um sie herum passiert und kann auch nichts daran ändern. Plötzlich holt sie das Geschehene ein. Sie sieht Teile des Unfalls vor ihren Augen. Als wäre sie ganz nah am Geschehen, erscheinen ihr diese Bilder. Und für sie stürzt damit ihre Welt zusammen. Sie schlägt ihre Augen auf und eine Träne kullert ihre Wange hinab. Nun weiß sie wieder, wer sie ist und was passiert ist. Und diese Kenntnis raubt ihr den Atem. Sie ringt nach Luft und versucht ruhig zu bleiben. Doch all das ist schwer für sie. Sie ruft nach Hilfe. So laut sie kann. Immer noch mit zittriger Stimme und immer noch bangend um mehr Luft. Es braucht eine Weile bis jemand auf sie aufmerksam wird, ihre zarte Stimme hört und zu ihr geeilt kommt. Er nimmt sie in den Arm und versucht sie zu beruhigen. Mit Erfolg! Nun weiß sie, in der letzten Nacht hat sich viel “verwandelt”. Sie wurde von einem jungen Mädchen zu einer jungen Frau und auch von einer Lady zur neuen Königin. Nun hat sie viel Verantwortung. Wie soll sie das nur allein schaffen?
Während der Genesung wurde sie ihrer Pflichten immer bewusster und stärker als sie je zuvor gewesen war. Ein Gedanke trieb sie aber stets voran und dieser war der an ihre verstorbene Familie. Sie nahm alles gelernte mit auf ihren neuen Weg. So wurde sie zu der perfekten Nachfolgerin ihrer Familie. Sie war ein wahrer Held geworden. Hatte all das Grauen überstanden und war trotz dessen immer stets freundlich. So wie man es nach solch einer Tragödie nicht annehmen kann.