Schulhofliebe

Wettbewerbsbeitrag von Rebekka P., 12 Jahre

Heute sah ich Jacob wieder, er ist drei Jahre älter als ich und war mal für mich der süßeste Junge der ganzen Welt!

Alles hat angefangen vor einem halben Jahr, eines Tages bin ich auf dem Schulhof unserer Schule rumgelaufen und auf einmal fällt mir so ein Junge ins Auge, der da ganz alleine auf einer Bank saß und was auf dem Handy machte. Ich fand, er sah richtig gut aus, diesen Jungen sah ich dann in den nächsten Tagen öfter und irgendwann ging mir ein Licht auf. Ich kannte diesen Jungen. Er ist der Sohn von einem alten Freund meines Vaters. Er kannte mich nicht, weil der Vater von ihm wahrscheinlich noch nie was von ihm erzählt hat, aber mein Vater hat es. Ich fragte mein Vater über ihn aus und so erfuhr ich den Namen von dem Jungen, Jacob! Nach ein paar Wochen wusste ich alles über ihn!

Am ersten Tag nach den Herbstferien stieg ich wie immer in dem Bus und an der nächsten Haltestelle stieg ein Junge ein, den ich nur zu gut kannte! Jacob. Er fuhr immer öfter mit meinem Bus und immer, wenn ich ihn sah, hatte ich Schmetterlinge im Bauch! Ich hatte mich in ihn verliebt! Ein paar Wochen nachdem Jacob das erste Mal mit mir Bus gefahren war, hat er mich irgendwie mehr beachtet. Er hat mich öfter angeschaut und irgendwann ist er auf mich zu gekommen und hat mich angesprochen! Mein Herz raste, als er mich fragte, wie ich heiße und ob wir Freunde werden könnten, weil er mich sympathisch und süß fand! Ich habe natürlich ja gesagt und nach ein paar Monaten sind wir die besten Freunde geworden! Ich dachte, er würde für mich etwas empfinden, weil wir so viel zusammen gemacht haben und über alles geredet haben. Irgendwann habe ich ihm meine Liebe gestanden, aber er hat nur okay gesagt und ist gegangen! Da wurde mein Herz zum ersten Mal gebrochen!

Nachdem ich es ihm gesagt habe, haben wir uns erst mal nicht mehr getroffen. Aber nach ein paar Tagen ist er zu mir gegangen und hat gesagt: „Hey Lisa, es tut mir leid, wie ich reagiert habe! Ich empfinde leider nicht das Gleiche wie du, aber ich mag dich als gute Freundin! Wäre es okay, wenn wir Freunde bleiben?“ „Okay“, sagte ich, aber im tiefsten Inneren war ich richtig traurig! Es wird nie mehr als Freundschaft! Meine Freundin Paula hat nach ein paar Wochen angefangen, mich über Jacob auszufragen. Als erstes dachte ich mir nichts dabei, aber als Jacob dann auch anfing, mich über Paula auszufragen, machte ich mir Sorgen. Was sollte das! Ich hatte doch Paula erzählt, dass ich in Jacob verliebt bin und jetzt will sie sich an Jacob ranmachen? Ich dachte, sie wäre meine Freundin!

Nach ein paar Wochen des gegenseitigen Ausfragens haben sich Paula und Jacob getroffen und immer mehr gemeinsam gemacht! Paula schwärmte mir immer von ihm vor, bis sie eines Tages zu mir kam und sagte: „Lisa, LISA, Jacob und ich sind jetzt zusammen! Wir sind so verliebt!“ Ich schaute sie nur erstaunt an. Nach einer Minute zwang ich mich zu lächeln und sagte: „Schön! Ich freue mich für euch!“

Natürlich freute ich mich ganz und gar nicht! Mein Herz zersprang in Milliarden Teile! Nachdem Paula endlich gegangen war, bin ich so schnell ich konnte zu meiner besten Freundin gerannt! Mir liefen Tränen übers Gesicht und als ich endlich bei Marie ankam, fragte sie nicht, was los sei, sondern nahm mich einfach in den Arm! Ich weinte und sie hielt mich einfach nur fest! Sie war einfach nur da, als ich mich dann ausgeweint habe fragte sich mich zaghaft: „Lisa, was ist denn passiert?“ „Paula und Jacob sind zusammen!“ schluchzte ich. „Oh nein! Das tut mir so leid! Komm, wir gehen nach Hause.“ Sagte sie liebevoll und wir gingen zu mir nach Hause. Als wir in meinem Zimmer waren, legte ich mich auf mein Bett und Marie deckte mich zu und ging aus dem Zimmer. Ich kuschelte mich in meine Decke und fing wieder an zu weinen! Nach ein paar Minuten kam Marie mit zwei Kakaos, ganz vielen Süßigkeiten und Kissen und Decken zurück! Sie setze sich zu mir auf mein Bett deckte sich auch zu und sagte: „So, ich rufe gleich meine Mutter an, dass ich heute bei dir übernachte und jetzt trinken wir unseren Kakao, essen Süßigkeiten und schauen uns Filme an!“ „Danke!“ sagte ich und kuschelte mich an sie. „Ist doch selbst verständlich! Dafür sind Freundinnen doch da!“ sagte sie.

Wir schauten bis spät in die Nacht uns schliefen irgendwann ein. Am nächsten Morgen wachte ich durch das Klingeln meines Handys auf. Als ich auf das Display schaute, stand da „Jacob“ Ich stöhnte und Marie, die in der Zwischenzeit aufgewacht war sagte, dass ich nicht rangehen soll. Ich hörte natürlich auf meine beste Freundin und legte das Handy weg. Ich kuschelte mich wieder in die Kissen und Marie fragte mich: „Wie geht es dir?“ „Besser, aber immer noch schlecht! Warum hat er mich das nur angetan! Er wusste doch, dass ich in ihn verliebt bin und Paula wusste es genauso! Ich dachte, wir wären Freunde!“ sagte ich. „Paula ist keine richtige Freundin, sie hat dich nur ausgenutzt, um an Jacob ranzukommen und Jacob ist ein Idiot!“ sagte Marie sanft und nahm mich in den Arm. Sie löste sich wieder von mir und ging aus meinem Zimmer. Als sie wieder rein kam, hatte sie ein riesiges Brett mit einem richtig leckeren Frühstück. Als wir aufgegessen haben sagte ich: „Das müssen wir unbedingt öfter machen! Zwar das nicht mit Jacob, aber das Übernachten und Filme schauen!“ „Ja, das war cool!“ sagte sie und lachte.

Das half mir sehr und ab dem Moment verdrängte ich Jacob und Paula aus meinen Gedanken. Zum Glück waren jetzt Ferien und ich musste Jacob sechs Wochen nicht sehen! In den ersten paar Wochen war Marie gefühlt bei mir eingezogen und wir haben ganz viel geredet. Nach den ersten zwei Wochen habe ich fast gar nicht mehr an Jacob gedacht. Ich habe seine Anrufe und Nachrichten ignoriert und Paula hat nicht mal versucht, mich zu erreichen. Ich war so froh, dass Marie in der schweren Zeit bei mir war. Ohne sie hätte ich es nicht geschafft. In den Ferien habe ich so viele Sachen unternommen und Spaß gehabt, dass sich ein paar der Milliarden Teile meines Herzens wieder zusammensetzten. Aber es war immer noch ein großer Teil der noch nicht geheilt war. Als dann die Schule wieder los ging, hatte ich solche Angst, dass alles wieder hochkommt. Aber nein, ich hatte es geschafft, es tat zwar noch weh, aber es war erträglich. Ich weiß auch nicht, aber mein Herz hat die Liebe zu ihm gelöscht. Marie glaubt es noch nicht ganz, dass die Liebe weg ist, aber ich weiß es! Marie und ich machen das mit dem Übernachten jetzt richtig oft und wir sind unzertrennlich! Paula und ich haben seitdem sie mir gesagt hatte, dass sie mit Jacob zusammen ist, nicht mehr geredet. Jacob hat nach ein paar Tagen aufgegeben mit mir zu reden.

Paula und er sind jetzt glücklich zusammen, mir ist das egal. Ich habe diese Krise überwunden und es fehlen nur noch ein paar Teile bis mein Herz wieder zusammengesetzt ist. Niemand wird mir je wieder so das Herz brechen! Ich bin jetzt viel stärker und selbstbewusster!

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Am 27. November 2022 fand die Lesung zum Schreibwettbewerb VERWANDELBAR statt, bei der fünf der Gewinner:innen ihre wunderbaren Texte präsentierten. Moderiert wurde die Lesung durch den Autor Manfred Theisen, der auch Mitglied der Jury war.

Autorin / Autor: Rebekka P., 12 Jahre