*Skin Cutting*
Wir sind natürlich keine PsychologInnen und können daher auch keine psychologische Beratung vor Ort ersetzen. Aber vielleicht können wir euch doch ein paar lebenspraktische Tipps geben.

Das Schlimmste bei seelischen Problemen ist nach unserer Erfahrung, dass sie von vielen Menschen nicht ernst genommen werden. Also, wenn ihr ein gebrochenes Bein habt, dann kommen mal FreundInnen zu Besuch und bringen einem kleine Geschenke mit; die Eltern betüddeln einen. Du kannst offensichtlich "nichts dafür", dass du krank bist.

Ganz anders bei seelischen Erkrankungen. Da heißt es oft nach einiger Zeit: "Nun reiß dich doch mal zusammen und sei wieder normal!" Würde man zu jemandem mit einem gebrochenen Bein sagen: "Jetzt schmeiß mal den Gips weg und komm wieder mit in die Disco"??

Eltern fällt es meist besonders schwer, sich einzugestehen, dass ihr Kind gerade an einer seelischen Erkrankung leidet. Denn das heißt ja auch, dass sie sich eine gewisse (meist unbewusste) Mitverantwortung an deinem Elend eingestehen müssen. Das ist natürlich nicht leicht, und manche Eltern sind auch schlicht unfähig dazu. Dann musst du dir anderswo Hilfe und Verständnis zu suchen.

Aber auch manche FreundInnen werden sich vermutlich von dir abwenden, weil sie selber voller Ängste stecken, die sie sich nicht eingestehen wollen. Oder auch einfach, weil sie dumm und arrogant sind, nach dem Motto: "Mit einer, die spinnt, wollen wir nichts zu tun haben."

• Wenn du an dir herumschneidest, brauchst du Menschen, die dich ernst nehmen und freundlich zu dir sind.
• Allen anderen solltest du konsequent aus dem Weg gehen, statt um ihr Verständnis zu betteln. Punkt.
• Auch Menschen, die dich mit IHREN Sorgen um dich überschütten, brauchst du nicht.
• In jedem Fall benötigst du dringend eine gute Therapie.

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