Rasierklingen, Messer, Kippen
Sich selbst verletzen um sich selbst zu spüren
Selbstverletzungen / Ritzen
Allein bei Selbstverletzungen rechnet das Gesundheitsmagazin Yavivo mit "rund einer Million Menschen in Deutschland - meist jungen Frauen zwischen 20 und 30 Jahren", die "zum Messer greifen, weil sie den eigenen Körper spüren wollen".
Wenn du an dir herumschneidest, sitzt du vermutlich auf einem riesigen Pulverfass aus Wut, Angst und Verzweiflung. "Gewalterlebnisse bis hin zu sexuellen Missbrauch", vermutet die Ärztin Annett Horstkotte in dem Yavivo-Artikel als Ursache.
"Gewalterlebnisse" muss übrigens nicht heißen, dass du als Kind geschlagen worden bist. Es gibt auch so genannten emotionalen Missbrauch, der meist subtiler und viel schwerer zu erkennen ist.
Du durftest zum Beispiel als Kind kaum das machen, worauf du selber gerade Lust hattest. Wie solltest du es da lernen, dich selber zu spüren, wenn du ständig auf die Wünsche deiner Umwelt reagieren musstest?
Unsere Meinung:
- Schön ist es auf Dauer nicht...
dass du an dir herumschneidest, zumal dir Narben bleiben werden. - ... aber eine Überlebensstrategie, die funktioniert!
Auf der anderen Seite hast du einen vorläufigen Weg gefunden, mit diesem Pulverfass in dir fertig zu werden. Das ist erst mal sehr gut und stabilisiert dich. - Kein "kalter Entzug"
Niemand sollte von dir verlangen, sofort mit dem Schneiden aufzuhören, ohne dass du in der Therapie etwas Neues, Anderes, Besseres für dich entdeckt hast. Du merkst schon selbst, ob und wann du aufhören kannst. Mach dir keinen Druck.
Therapie
Eine Lizzy schreibt, dass ihr auch eine Therapie bisher nichts gebracht habe, um mit den Selbstverletzungen aufzuhören. Was kann man da tun?
Lies ein paar Erfahrungen zu diesem Them
Autorin / Autor: Stephanie Sellier - Stand: 28.03.2001