Was heißt eigentlich Yoga?
Das können sehr aufregende Momente sein, wenn ihr dann merkt, wie euer Energiefluss im Körper sich bewegt ...
Was heißt eigentlich Yoga?
Wörtlich übersetzt heißt Yoga in etwa Verbindung. Das Wort meinte im alten Indien zunächst etwas ganz Praktisches, nämlich Ochsen oder Pferde vor einen Wagen spannen. Mit diesem Bild wurde schon der Sinn der Übungen ausgedrückt: Yoga soll etwas zusammenfügen und eine Einheit herstellen, und es soll die "Antriebskräfte" bündeln, damit das "Fahrzeug" mit gebündelter Kraft in eine Richtung fahren kann. Dabei stellten sich die indischen Philosophen den Körper als das Fahrzeug vor und die menschlichen Sinne als die "Ochsen", die wild umherirren. Erst wenn man es schafft, sie (unsere Sinne) zu bündeln und zu kontrollieren, kann der Mensch mit seinem Fahrzeug zur "Selbst-Verwirklichung" gelangen. Hört sich komisch an? Ist es im ersten Moment auch, aber es bekommt Sinn, je länger man sich mit Yoga beschäftigt. Keine Angst! Man dreht nicht ab, sondern im Gegenteil, hat eher das Gefühl, sich mehr und mehr selbst zu durchschauen.
Verschiedene Wege zur Yogaista **g**
Das Tolle am Yoga ist, dass man sich nicht unbedingt mit dem philosophischen oder spirituellen Hintergrund beschäftigen muss, der uns EuropäerInnen ja erstmal auch sehr suspekt vorkommt. Ihr könnt einfach mit den schönen, tänzerischen Körperübungen anfangen, ohne euch großartig Gedanken zu machen. Die Körperübungen im Yoga heißen Hatha-Yoga. Ihr kennt sicher alle den Kopfstand, die Brücke oder die Kerze aus dem Sportunterricht. Keine Sorge, nicht alle Übungen sind so schwer **gg**. Außerdem werden diese Stellungen, die auch Asanas genannt werden, systematisch aufgebaut durch Vorübungen, die man erst mal eine Weile lang übt, bis die Muskulatur dafür sich aufgebaut hat. Zu diesen Körperübungen kommen dann noch Atemübungen und Entspannungstechniken hinzu. Dadurch heben sich die Übungen von der reinen Gymnastik ab, denn die Bewegung ist eigentlich nur der Auslöser für einen Prozess, der dann im Körper abläuft und dem man in einer Ruheposition nachspürt. Das können sehr aufregende Momente sein, wenn ihr dann merkt, wie euer Energiefluss im Körper sich bewegt und zum Beispiel plötzlich euer gesamter Rücken kribbelt. Oder ihr werdet euch bewusst, wo euer Atem hingeht - beziehungsweise oft leider nicht hinreicht. Das kann einer schon eine ganz neue Welt eröffnen und man wird manchmal richtig ehrfürchtig vor dem Wunder Körper....
Iyengar, Sivananda, Kundalini - was ist das denn?
Wenn ihr einen Yoga-Unterricht sucht, werdet ihr auf verschiedene Richtungen stoßen: es gibt da Viniyoga, Yoga der Energie, Himalaya-Tradition, Iyengar Yoga, Sivananda Yoga, Kundalini Yoga oder Power-Yoga/Astanga-Yoga. Das bekannteste ist unter anderem Kundalini-Yoga, das von manchen auch "Yoga der Energie" genannt wird. Neben den Körperübungen wird hierbei auch meditiert und Heiltechniken, Massage und Gatka vermittelt - eine Kampfkunst, die vor allem durch die Sikhs in Indien entwickelt wurde. Der andere Stil, Astanga-Yoga, ist in den USA vor allem unter dem Begriff Power-Yoga bekannt, und weil man die Übungen sehr dynamisch durchführt, gerät man auch leichter ins Schwitzen als bei den anderen Formen. Wenn ihr euch also eher auspowern als entspannen wollt, ist das die beste Methode.
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Autorin / Autor: Rosi Stolz - Stand: 7. Juli 2003