Es tut so weh!
Bei Liebeskummer und körperlichen Schmerzen sind die gleichen Hirnregionen beteiligt
Liebeskummer tut weh, Zurückweisung schmerzt - im wahrsten Sinne des Wortes. Der Volksmund weißt das schon lange, in allen Kulturen rund um den Globus werden emotionale Tiefschläge mit den gleichen Worten beschrieben wie körperliche Schmerzen. Tatsächlich reagiert auch das Gehirn bei Herzschmerz und körperlichen Schmerzen weitaus ähnlicher, als bisher angenommen wurde, wie ForscherInnen der University of Michigan in einer Studie herausgefunden haben.
Die WissenschaftlerInnen um Ethan Kross luden 40 Testpersonen, die in den letzten 6 Monaten an Liebeskummer zu knabbern hatten, zu einem Experiment ein. Dort mussten die Leidgeprüften sich ein Foto ihres/ihrer Herzensbrechers/ihrer Herzensbrecherin ansehen und sich dazu die entsprechenden schmerzlichen Gefühle ins Gedächtnis rufen. Dabei wurden ihre Hirnaktivitäten gemessen. In einem weiteren Test wurden die Hirnaktivitäten bei körperlichen Schmerzen erfasst, indem die ProbandInnen einem erträglichen, aber doch schmerzenden Hitzereiz am Arm ausgesetzt wurden. Die so entstandenen Hirnscans wurden mit Bildern verglichen, die in weniger schmerzhaften Situationen aufgezeichnet wurden - etwa bei einem nicht schmerzhaften Wärmereiz oder beim Betrachten des Fotos eines guten Freundes.
Die ForscherInnen konnten zeigen, dass sowohl bei emotionalen Verletzungen als auch bei körperlichen Schmerzen Regionen im somatosensorischen Cortex und in der sogenannten dorsalen posterioren Insula aktiviert werden. Damit reagiert das Gehirn auf Liebeskummer ebenso wie auf physische Schmerzen. Die ForscherInnen glauben, dass dies auch bei anderen Formen der seelischen Verletzung - etwa bei Trauer - der Fall sein könnte.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 29. März 2011