Man schrieb das Jahr 2136, und die Menschheit hatte bereits große Fortschritte in der Weltraumforschung gemacht. Die junge Wissenschaftlerin Dr. Evren Chóros war eine der führenden Astrophysikerinnen ihrer Zeit und träumte seit Kindheitstagen davon, das Weltall zu erkunden. Sie hatte ihr ganzes Leben der Erforschung des Universums gewidmet und eine Theorie entwickelt, nach der es in den Tiefen des Äthers eine bislang unbekannte Energiequelle gab, die die Antwort auf viele der ungelösten Rätsel des Universums zu sein schien. Um dies zu beweisen, plante sie eine riskante intergalaktische Expedition zu einem nicht allzu weit entfernten Stern, der als Epsilon Eridani bekannt und für seine ungewöhnlichen Eigenschaften und seine Nähe zu einem Schwarzen Loch berühmt war. Mit ihrem Team aus Sternenforschern begab sie sich an Bord des Raumschiffs Tearful Hope. Nach Wochen im All erreichte das Schiff endlich den fernen Himmelskörper, der von einer dichten Gas- und Nebelwolke umgeben war. Das Team war überwältigt von der Schönheit und Kraft, die von diesem Astraljuwel ausging. Während des Erforschens der Umgebung wurde die Tearful Hope plötzlich von einer fremdartigen Kraft erfasst und in einem Strudel aus Raum und Zeit in das Nebelreich hineingezogen. Die Besatzung kämpfte vergeblich, um die Oberhand über das Schiff zu bewahren. Es war beinahe schon alle Hoffnung verloren, da erschien vor ihnen ein gleißend helles Licht. Als ihre geblendeten Augen langsam wieder sehen konnten, stellten sie verblüfft und gleichermaßen fasziniert fest, dass sie wohlbehalten auf der außergewöhnlichen Oberfläche eines erdähnlichen Planeten gelandet waren, die aber doch ganz anders war als alles, was sie bisher gesehen hatten: Die Landschaft war geprägt von Bergen aus fluoreszierendem Gestein, zauberduftenden Hainen und dem Funkelschein zahlreicher Flüsse, die in den schönsten Farben schimmerten. Das Firmament war von einer Vielzahl an Sternen erhellt. Sie spürten, dass sie der Energiequelle hier näher waren als je zuvor. Während die Forscher umherliefen, stießen sie auf eine Gruppe skeptischer, aber offener Lebewesen mit einem märchenhaften Äußeren: Sie waren groß und stark gewachsen und von einer mondscheinblassen mystischen Aura umgeben. Die Menschen konnten zwar ihre Sprache nicht verstehen, doch sie spürten sofort eine seltsam tiefe Verbundenheit zu ihnen. Die Wesen führten die Fremdlinge zu ihrer Stadt unter einer riesigen Kuppel. Dort zeigten sie ihnen ihre fortschrittlichen Technologien und erklärten anhand in das lumineszierende Gestein gemeißelter Zeichnungen, dass sie schon immerdar in Frieden und Harmonie lebten. Die Forscher waren beeindruckt von ihrem Wissensschatz über das Universum. Monde vergingen, und die Menschen wurden immer enger in die Gemeinschaft der Außerirdischen eingebunden. Sie lehrten die Wissenschaftler ihre Sprache und bekamen im Gegenzug vom Leben der Erdlinge erzählt. Es war eine Zeit des Austauschs und des Lernens, die beiden Rassen für immer im Gedächtnis bleiben würde. Allmählich entwickelte Evren eine tiefe Beziehung zu einem Außerirdischen, der sich ihr bereits kurz nach ihrem Ankommen als Eny‘orak d’Eridani vorgestellt hatte. Er war eine intelligente und kapriziöse Kreatur und half Evren, mehr über den ihr unbekannten Ort herauszufinden. Zudem schien er der Anführer der Außerirdischen zu sein, obgleich auf dem Planeten keineswegs eine Monarchie herrschte. Alle existierten nebeneinander, keiner bestimmte über andere; die Wesen schätzten sich gegenseitig, und jeder würde bedingungslos für den anderen einstehen. Evren erkannte, dass sie nicht nur eine Wissenschaftlerin war, sondern auch eine Entdeckerin. Sie hatte das Privileg, als eine der ersten Menschen diese außergewöhnliche Welt zu betreten und mit außerirdischem Leben in Kontakt zu treten. Schließlich beschloss sie, Eny‘orak von ihrer Theorie zu erzählen. Er entschied sich sofort, mit ihr zusammenzuarbeiten, und aus nächtelangem gemeinsamen Forschen ging hervor, dass jene Quelle weitaus mächtiger war als zuvor angenommen. Sie bot nicht nur die Möglichkeit, Raum und Zeit zu überwinden, sondern hatte auch das Potenzial, das Leben in verschiedenen Galaxien zu beeinflussen. Sie stellten fest, dass ihre Kraft sowohl als Treibstoff für Raumschiffe dienen als auch zur Heilung von Krankheiten und zur Lösung von Energieproblemen beitragen konnte. Somit beschlossen die beiden, ihre Entdeckungen mit der Erde zu teilen. Eny‘orak bestimmte seinen Bruder zum neuen Verwalter des Volkes und kehrte mit den Physikern zum Heimatplaneten der Menschen zurück, wo sie ihre Forschungsergebnisse einem internationalen Publikum präsentierten. Die Menschheit war fasziniert von den Möglichkeiten, die sich durch diese neue Energieart eröffneten. Evren wurde für ihre bahnbrechende Arbeit gefeiert und durch zahlreiche Auszeichnungen honoriert. Doch noch so viele Fragen über das Universum waren ungeklärt, und so begab sie sich mit Eny‘orak erneut auf eine Reise durch galaktische Sphären. Sie entdeckten neue Welten, trafen auf weitere außerirdische Lebensformen, denen sie von der Energiequelle berichteten, und waren bereit, jedes Risiko einzugehen, um das ewige Überleben aller Zivilisationen zu sichern.
Die Geschichte von Dr. Evren Chóros wurde zur Legende, die unzählige junge Frauen dazu inspirierte, sich der Wissenschaft und Erkundung des Universums zu widmen. Evren und Eny‘orak setzten ihre Reise fort, immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Zur Ruhe setzten sie sich nie, auch wenn sie bereits nach wenigen Jahren eine Familie gründeten. Ihre Kinder Rhéa und Priámos waren nämlich genauso abenteuerlustig wie ihre Eltern, und so wurde die Familientradition weitergeführt. In jeder Generation kamen neue bahnbrechende Erkenntnisse über den Weltraum hinzu. Aus einem einzigen Wunsch, eine in den Tiefen des Alls vermutete Energiequelle zu finden, war ein ganzes Vermächtnis geworden. Evren hatte nicht nur unzähligen Völkern aus allen Ecken des Kosmos geholfen, sondern außerdem ihren kosmischen Seelenverwandten gefunden.