Ich kann mich nur noch an den harten Aufprall erinnern, und dass ich meine Kollegen verloren habe. Es ging alles so schnell, dass ich mittlerweile schon zwei Wochen hier feststecke. Keine Ahnung, ob ich es jemals wieder von diesem eiskalten Planeten Mars wegschaffe, oder ob ich mein restliches Leben in diesem Tiefkühler verbringen muss. Der einzige Vorteil ist, dass es hier oben eine eingerichtete Forschungsstation hat, in der ich im Moment leben kann, ohne gerade zu ersticken und zu erfrieren. Sogar etwas Essen ist vorhanden und es hat ein Gewächshaus mit wenig Gemüse und verschiedenen Früchten, aber das muss reichen. Ich habe herausgefunden, dass vor etwa einem Jahr, eine anderer Weltraumorganisation hier oben forschte und das Projekt “Lebensmittel auf dem Mars” startete. Somit auch die eingerichtete Forschungsstation. Im Moment bin ich in meinem Zimmer, das ich mir eingerichtet habe. Ich versuche schon, den Kontakt zur Erde aufzunehmen, also zur Weltraumorganisation. Leider ist die Technik noch nicht in Betrieb und mir stürzt oft der Computer ab. Es muss doch eine Lösung geben, um meiner Weltraumorganisation zu sagen, dass ich als Einzige den gravierenden Unfall überlebt habe und jetzt hier oben ganz alleine feststecke. Und deshalb richte ich heute noch die Technik ein. Draussen bei minus 45 Grad angekommen, mache ich mich auf den Weg zur Satellitenschüssel. Natürlich habe ich ein langes Seil dabei, das mein Fussgelenk und die Haustüre verbindet, falls ich die Karte nicht richtig lesen würde und im Nirgendwo lande. Die Schüssel soll angeblich nur einen Kilometer entfernt sein von der Forschungsstation, die im Moment mein neues Zuhause ist.
Kaum 10 Minuten unterwegs, kommt mir alles enorm komisch vor, weil alles plötzlich so dunkel ist. Der Sandboden ist schwarz statt rot und ich höre so seltsam leises Geflüster. Doch mein Kopf sagt: “Das kann nicht sein, Askia! Du bist alleine auf dem Mars und es ist wissenschaftlich bewiesen, dass es keine Lebewesen auf dem Mars - ausser vielleicht ganz kleine biologische Lebewesen - gibt” Ich habe echt nicht daran gedacht, dass die Stimmen, die ich mir eingebildet habe, wirklich grosse Bedeutung haben werden. Doch als ich bemerke, dass ich mich nicht verirrt habe und jetzt meine Satellitenschüssel gefunden habe, aber immer noch dieses Geflüster höre, kommt es mir vor, als wäre ich hier doch nicht alleine. Sofort werfe ich den Gedanken weg und kümmere mich um die Technik. Ich sehe, dass der Stecker nicht in der Steckdose steckt, stattdessen vom sandigen Marsboden verschluckt wird. Noch mehr Probleme, mir reicht es schon, dass ich meine allerbesten Freunde und Arbeitskollegen verloren habe und als Einzige hier oben feststecke. Am liebsten wäre ich mit meinen Arbeitskollegen mitgegangen aber der Lebenswille ist immer noch vorhanden - in der hintersten Ecke meines Gehirns. Verzweifelt sitze ich hier auf dem sandigen Boden in der linken Hand den Stecker und die rechte vor meinem Gesicht. Und dies eine ganze Weile. Plötzlich erwache ich aus meinem Frustschlaf und springe wie ein Streifenhörnchen in die Luft. Ich habe tatsächlich recht, dass jemand meine Schulter berührte, denn vor mir steht ein unbeschreibliches Wesen, das in seinen kleinen Händen den Stecker hält und mich anstarrt. Ich bin natürlich in einem Schockmoment und starre zurück. Gefühlt sind mindestens 20 Minuten verstrichen und wir starren uns immer noch an. Bis das irgendwie herzig Aussehende Wesen sagt” Ukhuluma ulimi olunjani? “ Ich verstehe natürlich nur Bahnhof. Als ich dem süßen Kerl keine Antwort gebe, fragt er nochmals: ”Ngikhuluma zonke izilimi?“ Da denke ich, ich kann nicht einfach nichts sagen, also sage ich so halblaut: “Entschuldige, aber ich verstehe die Sprache des Planeten Mars um Himmelswillen nicht!” Ich habe gedacht, das Gespräch zwischen uns sei jetzt beendet, habe umkehren wollen und das kleine Wesen mit dem Stecker in den Händen hinter mir lassen. Doch das Wesen beantwortet meine Frage und sagt: ”Ich spreche alle Sprachen, aber vor allem Zulu*isch und nicht die Sprache des Planeten Mars!” “Oh, das tut mir leid.” Mehr traue ich mich wirklich nicht zu sagen. Doch das kleine Wesen unterbricht zum Glück die Schweigeminuten und sagt: “Ich bin Zulua 120 Jahre alt und bin All-tier, wer bist du?” “Oh Hallo Zulua, ich bin Askia und nur 21 Jahre alt.” Und so haben wir uns eine ganze Weile unterhalten. Wir haben einander von Kopf bis Fuss vorgestellt, jetzt weiss ich sogar, dass Zulua noch ein Alltier-Freund hat, der gerade Ferien macht auf dem Saturn, und sie sind die einzigen Bewohner auf dem Mars, außer mir. Nach dem Einrichten der Technik und der Situation mit der Satellitenschüssel, kommt Zulua tatsächlich mit mir in die Forschungsstation zurück. Sie übernachtet bei mir und wir reden fast die ganze Nacht.
Am nächsten Morgen, den 34. Januar, hilft sie mir schon in der Frühe Kontakt zur Erde aufzunehmen, jedoch meldet die Erde sich nicht. Zulua kennt sich bestens mit der Technik aus, das liegt daran, dass All-Tiere allwissend sind. Durch die Zusammenarbeit und Hilfe von Zulua, spüre ich tief in mir drin, dass es trotz dem gravierenden Unfall, ein Glücksfall ist auf dem Mars mit Zulua zu sein. Am Mittag kann Zulua tatsächlich die Erde kontaktieren, also meine Weltraumorganisation. Ich melde mich, in
dem ich alle kontaktiere, aber niemand antwortet, weil sie nicht glauben, dass ich - Askia - noch lebe. Gefühlt zeigt jeder mir seinen Mittelfinger und ignoriert mich komplett. Als Zulua mir die Telefonnummer der Organisation zeigt, versuche ich es bei meinem Chef. Er nimmt tatsächlich das Telefon ab und ich sage ihm, wer und wo ich gerade bin. Er, Mr. Eyvar, ist fassungslos und sagt ganze fünf Minuten nichts. Plötzlich sagte er, ich dachte Askia du wärst mit allen die in dem Raumschiff waren abgestürzt und alle seien tot. Der Vorfall ist über zwei Wochen her und niemand außer jetzt mir weiß, dass du überlebt hast. Er meint, das Problem sei, dass das zweite Raumschiff sich schon sehr weit entfernt hat vom Mars. Es ist aussichtslos, dass wir dich, Askia, noch zurückholen können, außer wenn das zweite Raumschiff auf der Stelle umdrehen würde. Ich bin wieder ein mal mehr verzweifelt und am Erdboden angekommen. Doch Zulua tröstet mich und sagt: “Ich habe noch eine allwissende All-Tier-Idee!” “Steh auf Askia und komm mit mir.”