Druck und Gegendruck
"Was will der/die da oben?" fragt sich das Pferd...
Viele Probleme beim Reiten entstehen dadurch, dass die meisten ReiterInnen nicht wissen, was ihre Hilfen beim Pferd bewirken. Druck erzeugt Gegendruck! Die meisten Pferde werden mit Gewalt in Formen gepresst, die ihnen nicht behagen, und mit Hilfen konfrontiert, die sie nicht verstehen. Das führt auf Dauer in eine Sackgasse. So gehen viele Pferde nicht konstant am Zügel, sie gehen zu hoch, zu tief, schief, verworfen etc. Oder sie gehen am Zügel, aber sobald man die Zügel locker läßt, halten sie die Nase wieder in den Wind. Eine Parade wird auf diese Weise zum Lotteriespiel. (Klappt`s oder klappt`s nicht? Meistens Letzteres.)
Das kommt daher, dass die meisten ReiterInnen gelehrt bekommen, durch zu viel Handeinwirkung den Kopf des Pferdes runter zu ziehen. Hat das Tier den Kopf unten, zieht der/die ReiterIn weiter am Zügel, um ihn unten zu halten. Für das Pferd wirkt sich das folgendermaßen aus:
Oben wird gezogen, unten wird gezogen. "Was will der/die da oben?" fragt sich das Pferd.
Es wird versuchen, sich dem Druck zu entziehen, es wird immer unwilliger, und je nach Temperament und Erziehung reagiert es mit Sperren, Buckeln, Zungenproblemen oder gar Steigen.
- Es gilt:
Druck erzeugt Gegendruck, und somit wird ein getriebenes Pferd immer fauler und ein gehaltenes immer schneller!
Tipps, wie man ein Pferd an den Zügel bekommt, gibt es auf der nächsten Seite!
Autorin / Autor: Kerstin Deiters - Stand: 4. September 2000