Harry Potter und der Feuerkelch
Pünktlich zum Fest ist das PC-Spiel zum vierten Harry Potter-Band erschienen. Idiamana hat getestet, ob es für den Wunschzettel taugt.
Wir stehen wieder einmal kurz vor Weihnachten, und, wie es der Zufall so will, ist gerade der Film zum vierten Potter-Roman in den Kinos angelaufen und Millionen von Kindern können die sehnsüchtig erwarteten neuen Fanartikel auf ihre Wunschlisten schreiben. Ganz oben steht da, neben diversen Lego-Figuren, Besen etc., natürlich auch das neue Computerspiel, das einem jeden ermöglicht, das eben gesehene noch einmal nachzuempfinden, in die Rolle seiner Helden zu schlüpfen und virtuell in den Kampf gegen das Böse zu ziehen.
*Das Harry Potter-Phänomen*
Für alle, die trotz der geradezu erschlagenden Fülle an Werbeaktionen und Potter-Zubehör auf riesigen Ausstelltischen in nahezu jedem mittelgroßen Kaufhaus immer noch nicht wissen, was sie mit dem Namen Harry Potter anfangen sollen, sei hier grob zusammengefasst, worum es sich bei diesem Phänomen handelt: Vor knapp 10 Jahren veröffentlichte die damals arbeitslose Lehrerin und allein erziehende Mutter J.K. Rowling einen Roman über einen kleinen Waisenjungen, dem an seinem 11. Geburtstag eröffnet wird, dass er Zauberer ist. Von diesem Zeitpunkt an lebt Harry hauptsächlich im Zauber-Internat Hogwarts, wo er in jedem weiteren Band ein neues Schuljahr durchlebt und immer wieder gegen dunkle Kräfte anzukämpfen hat. Heute sind bereits sechs der sieben geplanten Bände erschienen und ein weltweiter Markt für alles, was den Namen Potter trägt, hat die Erfinderin des sympathischen Zauberlehrlings längst von jeglichen materiellen Sorgen befreit.
Das vierte Buch ...
In „Harry Potter und der Feuerkelch“ müssen Harry und seine Freunde Ron und Hermine zunächst vom Terrain einer ins allgemeine Chaos geratenen Quidditch-Weltmeisterschaft fliehen (Quidditch ist eine beliebte Sportart unter Zauberern), dann im Verlauf des Schuljahres neue Zauber erlernen, Rätsel lösen, die ihnen ihr neuer und etwas merkwürdiger Lehrer Moody stellt, und vor allem muss sich Harry den Herausforderungen des sog. „Trimagischen Turniers“ stellen. Dies ist ein Wettkampf unter drei Zauberschulen, die jeweils einen Vertreter auswählen, der verschiedene Aufgaben besser oder schneller als seine Mitstreiter bewältigen soll, um so im Idealfall ewigen Ruhm (und ein sattes Preisgeld) zu kassieren. Am Ende dieses Turniers steht jedoch für Harry nicht, zumindest nicht nur, der erhoffte Gewinn, sonder auch leider die erneute Konfrontation mit Lord Voldemort, dem niederträchtigsten aller schwarzen Magier und Harrys Erzfeind.
... und seine Umsetzung als PC-Spiel
Natürlich kann ein Computerspiel die Handlung der 766 Seiten des deutschen Buches oder auch der (ihrerseits schon rabiat gekürzten) 157 Minuten des Films nicht ohne diverse Verluste wiedergeben; so kommt das soziale Leben der Charaktere ziemlich kurz, nur die wichtigsten Personen werden überhaupt erwähnt, und der wirkliche Inhalt des Spiels beschränkt sich mehr oder weniger auf die Bewältigung der Turnieraufgaben und den finalen Sieg über Voldemort. So bleibt die ursprüngliche Geschichte zwar weitestgehend auf der Strecke, doch dagegen kann man natürlich argumentieren, dass man sich das PC-Spiel sicher nicht aus derselben Motivation zulegt wie das Buch – denn hier geht es mehr um das aktive Eingreifen in das Geschehen, während ein Buch den Leser mit einer originellen Handlung und gutem Schreibstil zu überzeugen sucht. Um die Verbindung zum Ausgangstext herzustellen gibt es im Spiel vor dem Eintritt in neue Spielebenen meist einen Erzähltext, der zu einigen passenden Bildern abgespielt wird. Potter-Fans wissen nach dieser Einführung bestens, was sie zu erwarten hat, und denjenigen, die nicht allzu vertraut mit der Handlung des Buches/Films sind, bietet sie immerhin einen groben Zusammenhang, der ausreichen sollte, um das Spiel zu bewältigen.
Autorin / Autor: idiamana - Stand: 16. Dezember 2005