Eatliz: Violently Delicate
Mehr als dunkle Musik mit agressiven Texten. Mit einer gesunden Portion Verrücktheit.
„Eatliz“, so nennt sich die Band aus Israel, besteht aus fünf Männern und der Frontfrau Lee Triffon. Auf deutsch bedeutet der Name so etwas wie „Schlachterei“. Das ist ja nun kein gerade kuscheliger Bandname und auch das Cover ihres Debütalbums „Violently Delicate“ verspricht auf den ersten Blick nichts dergleichen. Hört man sich aber die CD von den sechs Tel Avivern erst mal an, dann wird man ganz schnell feststellen, dass Eatliz mehr sind als dunkle Musik mit agressiven Texten. Die CD hat insgesamt 12 Titel, hinzu kommt noch ein Video von dem Lied Attractive. In den ersten paar Sekunden, in denen man das Album abspielt, hört es sich, entgegen des ersten Eindrucks, noch ganz ruhig, sanft und unschuldig an. Kurz darauf wird auch diese Vorstellung wieder abgelöst, diesmal von Elektrogitarren und Schlagzeug. Insgesamt hat die CD eine ziemliche Bandbreite: Gehen die ersten beiden Titel „Bolssheviks“ und „Violently Delicate“ eher in Richtung Metal, hört man bei anderen wie etwa in „Sunshine“ oder „Big Fish“ mehr das Poppige heraus, manche Lieder, wie insbesondere das Lied „Hey“, hören sich einfach nur nach einer gesunden Portion Verrücktheit an, und manchmal hat man das Gefühl diese Umbrüche auch mitten in den Liedern selbst zu hören. Deswegen kann man das Album auch schlecht in nur eine Musikrichtung einordnen, es ist vielmehr ein Mix aus vielen verschiedenen Richtungen.
Bevor ich mir die CD angehört habe, habe ich mir das Video zu „Hey“ angesehen. Das ist schon ganz allein ein Mix aus niedlich und ein bisschen pycho, wenn das kleine animierte Mädchen (das auch auf dem Cover zu sehen ist) einem Luftballon nachjagt und dabei in einem Atemzug unschuldig schaukelt und Fische köpft. Ich finde, das ist beispielhaft für die ganze Gegensätzlichkeit in der Musik von Eatliz, aber gerade das macht die Musik meiner Meinung nach so faszinierend. Obwohl ich eigentlich nicht das Gefühl hatte, etwas komplett neues an Musik zu hören, habe ich dann doch einen Moment gebraucht, bis ich mich in den Rhythmus von der Band hinein gehört hatte. Ich bin begeistert und würde sagen, dass es ein völlig normales unnormales Album ist. Also hört doch mal rein! ;-)
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Autorin / Autor: jinah - Stand: 2. März 2009