Unzählige Flaschen mit bunten Pülverchen
Am Mittwoch folgte eine allgemeine Informationsveranstaltung zum Studium, dann aber ging es anscheinend mit dem Motto: „Chemie ist nicht nur das was knallt und stinkt, sondern auch das, was schön bunt ist“...
...zur Vorlesung über Farbstoffchemie, mit einer Besichtigung der wirklich umfangreichen historischen Farbstoffsammlung, die nicht nur die verschiedensten Naturfarbstoffe, sondern insbesondere eine Unmenge von industriell hergestellten Farben beinhaltete. Natürlich gab es am Ende auch noch ein paar Experimente, bei denen zum Beispiel Baumwolle mit einem aus einfachen Laborchemikalien hergestellten Azofarbstoff orange eingefärbt wurde. Für mich (Leistungskurse Mathe/ Chemie) war diese Veranstaltung wirklich interessant, da es um ein in der Schulchemie weitgehend ignoriertes Gebiet ging. Aber auch für „Nichtchemiker“ war der Anblick unzähliger Flaschen mit bunten Pülverchen offensichtlich beeindruckend.
Entdeckungen in der Zuchtstation für Zebrafische
Als sich die Woche langsam dem Ende zuneigte, wurden dann noch einmal alle Register gezogen, denn Donnerstagvormittag stand ein Besuch des Max-Planck-Institutes für molekulare Zellbiologie und Genetik oder für chemische Physik fester Stoffe auf dem Programm. Ich habe mich dabei für Ersteres entschieden und nach einem Vortrag über die Institutsstruktur und die Forschungsschwerpunkte eine informative Führung durch das moderne Institutsgebäude bekommen. Dabei haben wir uns beispielsweise die Zuchtstation für Zebrafische angesehen, wo dann in einigen Becken auch genveränderte Fische mit längeren Flossen oder ohne Streifen herumschwammen und wann sieht man schon mal genetisch veränderte Fische? Nächste Frage: Wann hat man schon mal die Chance, selbst einen Kernreaktor zu starten? Nie? Doch. Denn genau das durften wir am Nachmittag im Ausbildungskernreaktor der TU und es war wirklich ein einprägsames Erlebnis, auch wenn man natürlich weder hört, wie Kerne mit einem lauten Knall auseinanderfliegen, noch wie der Geigerzähler auf einmal verrückt spielt. Wobei er schon etwas stärker knatterte, als zuvor…
Abschlussveranstaltung in rosafarbener Pracht
Der letzte Tag begann dann früh noch einmal mit einem Vortrag, in dem es vorrangig um die Entwicklung der Technik im zweiten Weltkrieg ging. Danach hat das Studentenwerk Dresden uns sich und seine Leistungen vorgestellt und uns nicht nur über Wohnheimplatzvergabe und Bafög, sondern auch noch über den Speiseplan der Mensa und deren aktuelle Werbekampagne („Lieber mensen gehen“) informiert. Dann war es auch schon so weit, dass wir uns zur Abschlussveranstaltung im Saal des Rektoratsgebäudes trafen und in dessen rosafarbener Pracht die Woche Sommeruni auswerteten, um hinterher vollgestopft mit Informationen und neuen Eindrücken mit dem Zug zurück vom Studentenleben in die Ferien zu fahren.
Ein eindrucksvolles und informatives Erlebnis: Empfehlenswert!
Was sich also zunächst ziemlich trocken angehört hat war eigentlich eine sehr interessante und unterhaltsame Woche. Nicht nur die Tatsache, dass in den verschiedenen Seminaren, Vorlesungen und Praktika viele teilweise auch weniger bekannte Studiengänge vorgestellt wurden (Wer wäre schon auf die Idee gekommen, Lebensmittelverfahrenstechnik studieren zu wollen?), sondern auch die angebotenen oder selbst gefundenen Freizeitaktivitäten und der Kontakt zu den StudentInnen haben die Sommeruni zu einem eindrucksvollen und informativen Erlebnis gemacht, das ich auch allen anderen naturwissenschaftlich Interessierten nur empfehlen kann. Bei mir persönlich wurde zwar in dieser Woche Interesse für verschiede Studiengänge geweckt, aber mein hauptsächlicher Studienwunsch hat sich gefestigt. Dass ich Molekulare Medizin in Dresden nicht studieren kann finde ich ein bisschen schade, denn die Uni und die Stadt selber haben mir wirklich gut gefallen. Und vielleicht bin ich ja doch nicht verrückt… ;-)
Autorin / Autor:
aminolauge - Stand: 07. Oktober 2005