Cutterin
Cutterinnen schneiden und kopieren für Film und Video
Welche Szene nehmen wir? Wo genau soll sie beginnen? Was soll folgen? Sind die Geräusche, Stimmen und Musik in Ordnung? Das sind Fragen, die von einer Cutterinnen täglich beantwortet werden. Durch die Montage der einzelnen Filmsequenzen enstehen der logische Handlungsstrang, das Tempo und die Spannungsbögen im Film. RegisseurInnen oder TV-RedakteurInnen haben zwar das letzte Wort, die Cutterinnen geben dem Film aber den richtigen Schliff. Sie arbeiten in Fernsehanstalten, Filmstudios oder bei freien Produktionsfirmen.
Tätigkeiten einer Cutterin
Cutterin ist abgeleitet vom englischen "to cut" und bedeutet schneiden. Damit ist eigentlich schon gesagt, womit Cutterinnen sich im beruflichen Alltag beschäftigen: dem Schneiden von Filmen und Videos. In den Anfängen wurden Negativstreifen am Schneidetisch geschnitten und aneinandergeklebt. Heute wird am Computer kopiert und bearbeitet. Die als Zahlen gespeicherten Informationen sind relativ widerstandsfähig gegen Abnutzung oder Hintergrundgeräusche. Das digitale Zeitalter ist also auch an dieser Branche nicht spurlos vorübergezogen.
Art der Produktion bestimmt Tätigkeit
Die Cutterin arbeitet heute zumeist nur noch selten an einem analogen (klassischen) Schnittplatz. Meistens sitzt sie an einem digitalen Schnittplatz (Computer), manchmal auch an beiden. Je nachdem, um welche Art von Produktion es sich handelt, hat sie künstlerische Gestaltungsfreiheit oder muss sich streng an bestimmte Standards und Abgabetermine halten. Grundsätzlich wird zwischen zwei Arbeitsbereichen unterschieden: den aktuellen Berichten im journalistischen Bereich und den Produktionen im fiktionalen und dokumentarischen Bereich.
Voraussetzung für die Ausbildung
Du brauchst zwar keinen bestimmten Schulabschluss, aber die meisten Betriebe bevorzugen Bewerberinnen und Bewerber mit Abitur. Wichtig ist, dass du ein gutes Gedächtnis und und viel Geduld mitbringst und ganz selbstverständlich mit dem Computer umgehen kannst. Und du brauchst natürlich eine kreative Ader um gute Bildfolgen komponieren zu können.
Wenn du dich für diesen Beruf interessierst, solltest du auf alle Fälle ein Praktikum als Schnitt-AssistentIn bei einer Film- und Video-Produktion machen.
Was von dir erwartet wird
Wer in diesem Beruf arbeiten möchte, sollte bereit sein, auch zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten - wenn ein Film fertig werden muss, kann es auch mal bis ein Uhr Nachts dauern! Als CutterIn solltest du gut mit Stress umgehen und im Team arbeiten können: Da die Schnitt-Termine häufig knapp bemessen sind, stehst du fast ständig unter Zeitdruck. Außerdem ist es in diesem Beruf wichtig, dass du dich gerne weiter bildest: Es werden ständig neue Schnitt-Programme entwickelt, auf die du dich einstellen musst.
Was du lernst
Was genau du während deiner Ausbildung lernst, hängt davon ab, für welchen Ausbildungsweg du dich entscheidest. Auf alle Fälle bekommst du den Umgang mit Schnitt-Programmen beigebracht und lernst die Grundlagen der Dramaturgie sowie der Bild- und Tongestaltung. Beim Arbeitsamt kannst du dich erkundigen, in welchen Punkten sich die einzelnen Ausbildungswege voneinander unterscheiden.
Dauer, Kosten und Gehalt
Film- und VideoeditorInnen und MediengestalterInnen Bild/Ton machen eine dreijährige Ausbildung.
Die Ausbildung zur Gestaltungstechnischen AssistentIn dauert zwischen zwei und vier Jahren. Das hängt davon ab, ob der Erwerb des Abiturs bzw. des Fachabiturs Bestandteil der Ausbildung ist.
Film- und VideoeditorInnen und MediengestalterInnen Bild/Ton machen den praktischen Teil ihrer Ausbildung bei Fernsehsendern oder Filmbearbeitungs-Firmen. Sie bekommen eine Ausbildungsvergütung. Im ersten Lehrjahr sind das um die € 500 monatlich; im dritten Lehrjahr ca. € 650. (Stand:2003)
Wer eine Ausbildung zur Gestaltungstechnischen AssistentIn macht, bekommt keine Ausbildungsvergütung bezahlt. An privaten Schulen muss für den Unterricht Schulgeld bezahlt werden; an staatlichen Schulen ist die Teilnahme am Unterricht kostenlos.Wieviel Geld CutterInnen verdienen, hängt vom jeweiligen Arbeitgeber und dem eigenen Bekanntheitsgrad ab. Es können 170 EURO am Tag sein, beim Spielfilm werden aber oftmals höhere Tagessätze bezahlt.
Autorin / Autor: SWR Kindernetz - Stand: 22. August 2005