Findest du die rechten Worte?
Hast du dich auch schon mal gefragt, wieso einige Worte positivere Gefühle in uns auslösen als andere? Nächtelang schlaflos über dieser Frage gegrübelt? Jetzt endlich bekommen wir die lang ersehnte Antwort!
Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit ist klar: Die Bedeutung eines Wortes hängt auch davon ab, wie es getippt wird. So werden Wörter mit mehr Buchstaben von der rechten Seite der Tastatur positiver aufgenommen als „linke“ Wörter. Das meinen zumindest die Kognitionswissenschaftler Kyle Jasmin vom University College London und Daniel Casasanto von der New School for Social Research, New York. Die Autoren nennen dies den „QWERTY-Effekt“ (QWERTY sind die ersten sechs Buchstaben der ersten Reihe auf der englischen Tastatur). Dieser Effekt trete vor allem bei Wörtern und Abkürzungen auf, die erst nach der Erfindung der QWERTY-Tastatur entstanden sind, wie beispielsweise „LOL“ oder „greenwash“.
Die Studienergebnisse gelten übrigens nicht nur für die englische Sprache. In drei Experimenten mit englischen, niederländischen und spanischen Wörtern kamen sie zu demselben revolutionären Ergebnis: in allen drei Sprachen werden „rechte“ Worte positiver assoziiert.
*Woran das liegen mag?*
Es gibt mehr Buchstaben auf der linken Hälfte der Tastatur und die auf der rechten seien möglicherweise leichter zu tippen, so die Schlussfolgerung der Kognitionswissenschaftler. Ob das auch für Linkshänder gilt?
*Wieso bekommen wir diese alles verändernde Info erst jetzt?*
Früher wurde Sprache nur verbal artikuliert, die Bedeutung war nur davon abhängig, wie die Worte gesprochen oder gehört wurden. Heute dagegen wird viel geschrieben, vor allem getippt. Die neuen Technologien zur Spracherzeugung haben großen Einfluss auf die Sprache und so ist eine Bedeutungsverschiebung durchaus möglich. Diese wäre dann davon abhängig, ob die Worte mehr rechte oder linke Buchstaben enthalten und nicht etwa von Wortlänge, Buchstabenhäufigkeit oder Händigkeit.
Wenn man also einen Namen für ein neues Produkt, eine Marke oder Firma braucht, ist es möglicherweise von Vorteil, die Ergebnisse dieser Studie ernst zu nehmen und einen „rechtslastigen“ Namen auszusuchen.
*Tolle rechte Worte: Klo, Pulk, Opi*
Ob der Qwerty-Effekt auch ein Qwertz-Effekt (deutsche Tastatur) ist, haben die Forscher nicht untersucht. Versucht doch einfach mal selbst einen Text nur mit „rechten“ Buchstaben zu schreiben: Klo, Lob, Opi, Pink, Pop, Pulk. Spürt ihr schon was? Ist Polly nicht viel süßer als Sara? Ist Uli nicht total der Knüller, aber Dave irgendwie doof? Versucht es aus und spürt die positiven Vibes der "rechten" Wörter (oder auch nicht) ;-).
Beispiele? Gegenbeispiele?
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemledung - Stand: 9. März 2012