Hand aufs Herz

Studie: Wie Metaphern rund um Kopf und Herz unser Handeln beeinflussen

Hörst du bei schwierigen Entscheidungen lieber auf deinen Kopf oder folgst du deinem Herzen? Je nachdem, wie deine Antwort ausfällt, verrätst du vielleicht mehr über deine Persönlichkeit als du vermutet hättest. In acht Experimenten untersuchten ForscherInnen von der North Dakota State University, wie die Frage „Kopf oder Herz?“ das Handeln der StudienteilnehmerInnen beeinflusst.

Zunächst wollten die ForscherInnen von ihren Testpersonen wissen, was sie stärker mit ihrem eigenen Selbst verbanden: Kopf oder Herz. Anschließend füllten die Testpersonen einen Fragebogen aus und beantworteten Quizfragen. Und siehe da: Diejenigen, die bei der Eingangsfrage das Herz wählten, erwiesen sich laut Fragebogen als emotionaler und herzlicher anderen gegenüber. Ihnen fällt es schwieriger, ihre Gefühle im Zaum zu halten.

Diejenigen, die meinten, der Kopf charakterisiere einen Menschen, handelten auch im Alltag rationaler und weniger gefühlsbetont. Zudem beantwortete die Kopf-Gruppe Quizfragen fehlerfreier und zeigte sich stressresistenter. Die Beschreibungen passten zu Metaphern wie „einen kühlen Kopf bewahren“ oder „ein großes Herz haben“.

Wie sehr der Gedanke an den Kopf oder das Herz tatsächlich das Handeln beeinflusst, testeten die ForscherInnen in einem weiteren Experiment. Hier sollte die eine Hälfte der Gruppe ihre Hand auf den Kopf legen, die andere auf das Herz. Und auch hier: Wer seine Hand an das Herz hielt, löste Probleme emotionaler. Wer seinen Kopf berührte, ging Problemlösungen sachlicher an. Letzteren fiel es zudem leichter, Denkaufgaben zu lösen.

Ob es hilft, beim Mathetest die Hand auf den Kopf zu legen? Oder auf das Herz, wenn einem die Freundin um einen Gefallen bittet? Auf jeden Fall zeigt die Studie, dass Metaphern wie „auf sein Herz hören“ oder „einen kühlen Kopf“ bewahren nicht nur Metaphern sind, sondern uns buchstäblich im Alltag verfolgen und in unserem Handeln fest verankert sind.