Wenn man sich Verliebte oder Verheiratete so anguckt, hat man in manchen Fällen das Gefühl, sie könnten Geschwister sein – so ähnlich sehen sie sich. Manch wenige schwören sogar auf den Partnerlook oder verlassen ausschließlich farblich aufeinander abgestimmt die eigenen vier Wände. Aber auch wenn man ihnen äußerlich das Paar-Sein nicht ansieht – abgesehen von den schmachtenden Blicken, die alles verraten – ticken Partnerinnen und Partner gleich: Ihr Herz schlägt synchron und sie atmen in gleichen Intervallen. Das wollen zumindest ForscherInnen der University of California, Davis in einer aktuellen Untersuchung herausgefunden haben.

32 Paare luden sie dafür in ihr Labor. Die Pärchen platzierten sich in einem ruhigen Raum wenige Meter voneinander entfernt auf Stühlen. Sie durften sich weder berühren noch miteinander sprechen. Alle Teilnehmenden waren an einen Monitor angeschlossen und die ForscherInnen beobachteten ihre Herzfrequenz und Atmung. In einer der Experimente saßen sich die PartnerInnen gegenüber und mussten ihre Bewegungen gegenseitig imitierten. Die Messergebnisse zeigten: Das Herz der Frauen und ihrer Liebsten schlug ähnlich schnell und sie atmeten im gleichen Takt. Wenn die ForscherInnen die Daten vermischten, waren die Messergebnisse sehr unterschiedlich. Das heißt, dass bei Personen, die nicht ineinander verliebt waren, Herzschlag und Atmung auseinander gingen.

Die Ergebnisse zeigten auch, dass es in erster Linie die Frauen waren, die ihre Atmung an die ihres Partners anpassten. Die ForscherInnen mutmaßen, dass Frauen sich eher in ihr Gegenüber hineinversetzen. So sind sie wohl in der Tat einfühlsamer.

• Gehirne im Gleichtakt
  Hirnaktivität von Gitarristen gleicht sich im Zusammenspiel an.
• Liebe gegen Schmerzen
  Studie: Der Gedanke an den Liebsten wirkt wie Drogen.
• Wir verstehen uns
  Forschung: Verliebte imitieren den Sprachstil des anderen.
• Ähnlichkeit ist anziehend
  Studie: Äußere Werte entscheiden, zu wem wir Nähe suchen.