Klimafreundliche Krabbeltiere
Uno rät zu Insekten als Nahrungsquelle
Krabbelt es demnächst auf unseren Tellern – oder sieht zumindest so aus, als ob es das tun könnte? Hierzulande gibt es wahrscheinlich kaum Menschen, die Heuschrecken, Käfer und Co. zu ihrer Leibspeise ernennen würden. In anderen Ländern allerdings schon. Generell bieten sich Insekten als eine Alternative zu Fleischprodukten etwa vom Schwein oder Rind an, meint die Un-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO). Sie schlägt vor, die Krabbeltiere im Kampf gegen den weltweiten Hunger und Klimawandel einzusetzen.
Insekten liefern nämlich wertvolle Nährstoffe für den menschlichen Körper, ohne selbst viel Futter, Land und Wasser zu verbrauchen und schonen so das Klima. In einem umfangreichen Report wirbt die FAO deshalb dafür, mehr essbare Insekten auf speziellen Höfen zu züchten. Beispiele für Insektenfarmen gibt es bereits in Laos, Vietnam oder Thailand.
Die Weltbevölkerung wächst, und immer mehr Menschen müssen versorgt werden. Insekten könnten helfen, die Mägen teilweise zu füllen. Die Zucht würde außerdem Arbeitsplätze schaffen. Bei mindestens zwei Milliarden Menschen weltweit stehen Heuschrecken, Käfer und Raupe bereits auf dem täglichen Speiseplan. Unter den weltweit am meisten konsumierten Insekten liegen Käfer mit 31 Prozent auf Platz 1, dicht gefolgt von Raupen (18 Prozent), Bienen, Wespen und Ameisen (14 Prozent) sowie Heuschrecken und Grillen (13 Prozent). Als essbar gelten etwa 1.900 unterschiedliche Insektenarten.
Im Sinne der FAO wäre es natürlich, auch den westlichen Industrieländern Insekten schmackhaft zu machen, damit der Bedarf an Fleisch sinkt. Doch dort, wo gegrillte Heuschrecken, Würmer und Co. eher als schauriger Snack auf Halloweenpartys serviert werden und der Biss in ebendiese als Mutprobe angesehen wird, wird das Umdenken wohl länger dauern. Wobei die meisten wahrscheinlich lieber vergnüglich an einer Heuschrecke als am Hungertuch nagen würden.
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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 14. Mai 2013