Immer nur sitzen ist Gift

Meta-Studie: Ausgleichsport alleine hilft nicht viel

Acht Stunden im Klassenraum rumsitzen, dann mit der Bahn nach Hause, drei Stunden Glotzen auf dem Sofa, dann zwei Stunden Hausaufgaben am Schreibtisch und dann ins Bett? Dass Bewegungsarmut schlecht für unsere Gesundheit ist, dürfte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Entmutigend ist jedoch eine neue Studie, die darauf hinweist, dass auch regelmäßige Sporteinheiten wie Joggen oder Gymnastik den schädlichen Effekt von Dauersitzen kaum ausbügeln können.

Forscherinnen um Aviroop Biswas von der University of Toronto haben in einer Meta-Studie 47 Studien ausgewertet, in denen es um das Verhältnis von Bewegung und dem Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, Diabetes oder einen frühen Tod ging. Dabei fanden sie heraus, dass Ausgleichssport Krankheitsrisiken zwar mildert, aber das nicht ausreicht, um sie deutlich zu senken. 30 Minuten sportliche Betätigungen am Tag konnten tägliches stundenlanges Herumsitzen demnach nicht kompensieren: "Es reicht nicht, 30 Minuten am Tag zu trainieren, wenn man dann die restlichen 23 1/2 Stunden still sitzt", erklärt einer der Studienautoren, Dr. David Alter. 

Wie Menschen, die berufsbedingt oder in ihrer Freizeit viel sitzen müssen, ihr Gesundheitsrisiko mindern können, soll darum künftig genauer erforscht werden. Bis dahin raten die Forscherinnen, die Sitz-Zeit möglichst um 2-3 Stunden zu reduzieren. Etwa, indem man regelmäßig auf den Fahrstuhl verzichtet, alle halbe Stunde mal für 1-2 Minuten aufsteht oder beim Fernsehen in den Werbepausen für Bewegung sorgt.

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Autorin / Autor: Redaktion - Stand: 21. Januar 2015