Unternehmen wollen nachhaltig sein
Steigende Nachfrage nach sozial und ökologisch produzierten Waren
Neben all den Negativschlagzeilen über Gift in Kleidung und Essen, unzumutbare Arbeitsbedingungen, verseuchte Flüsse und Ölteppiche in Meeren gibt es am Rande auch mal etwas Positives zu berichten: Deutsche Unternehmen bemerken ein steigendes Interesse bei VerbraucherInnen, Beschäftigten und Investoren an nachhaltigem Wirtschaften. Das belegen aktuelle Studienergebnisse des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative „Future – verantwortung unternehmen“.
Eine Befragung deutscher Großunternehmen ergab, dass die KonsumentInnen Firmen inzwischen häufiger und gezielter ansprechen, wie sie ökologische und soziale Anforderungen erfüllen und welche strategischen Ziele sie damit verbinden. Viele Großunternehmen reagieren offenbar auf diese Anfragen, indem sie planen, künftig mehr Personal in Nachhaltigkeits- und Kommunikationsabteilungen einzusetzen und verstärkt über nachhaltiges Wirtschaften zu berichten. Nicht nur die "Großen", auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellen sich auf das Thema Nachhaltigkeit ein und veröffentlichen eigene Nachhaltigkeitsberichte. Während viele Großunternehmen schon länger solche Berichte herausgeben, steigen bei den KMU mehrere Firmen erst in jüngerer Zeit ein. Udo Westermann von Future: „Zwar gibt es einen harten Kern von kleinen und mittleren Unternehmen, die Nachhaltigkeit schon lange ernst nehmen, darüber reden und Vorreiter der Berichterstattung waren. Doch erst seit kurzem werden weitere Unternehmen von der Bewegung erfasst. Seit dem letzten Ranking im Jahr 2009 sind mehr als 50 KMU neu in die Nachhaltigkeitsberichterstattung eingestiegen.“
Die Befragung ist Teil des IÖW/future-Rankings deutscher Nachhaltigkeitsberichte, das alle zwei Jahre ermittelt, welche Unternehmen am besten über ihre soziale und ökologische Verantwortung berichten. Schon 1994 führten IÖW und future das erste Ranking von Umweltberichten und Umwelterklärungen durch. Es war die weltweit erste kriteriengestützte Bewertung von Berichten, in denen Unternehmen auf freiwilliger Basis ihre Aktivitäten darstellen.
Projektleiterin Jana Gebauer vom IÖW: „Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren in vielen Unternehmen weiter ins Zentrum ihrer wirtschaftlichen Aktivitäten gerückt." Offensichtlich sind nicht nur die KonsumentInnen, sondern auch die Investoren immer stärker daran interessiert, dass Unternehmen fair mit MitarbeiterInnen umgehen und ökologisch verträglich produzieren.
Weitere Informationen findet ihr unter
Mehr zum Thema Konsum auf LizzyNet
Autorin / Autor: Pressemitteilung/ Redaktion - Stand: 25. August 2011