Am 1. November ist der internationale Weltvegantag
Körnerfresser, Schwächling, Pflanzenfresser - VegetarierInnen müssen sich schon einiges anhören, nur weil sie es vorziehen, kein Fleisch zu essen. Trotzdem werden sie immer mehr: Mit 3,7 % hat sich der Anteil der VegetarierInnen in Deutschland innerhalb von 7 Jahren verdoppelt, so das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Universitäten Göttingen und Hohenheim von 2013. Inzwischen gibt es auch viele Menschen, die bewusst wenig oder selten Fleisch essen, die sogenannten Flexitarier machen etwa 11,6 % Prozent aus. Glaubt man dieser Umfrage, haben 60 % der Deutschen eine generelle Bereitschaft, weniger Fleisch zu konsumieren.
Es gibt aber auch Menschen, die nicht nur kein Fleisch essen, sondern überhaupt keine tierischen Produkte verwenden: die VeganerInnen. Und diese dürften sich am 1. November ausnahmsweise mal nicht gedisst fühlen, denn dann wird bereits zum 20. Mal der Weltvegantag gefeiert. In Deutschland leben laut VEBU (Vegetarierbund Deutschland) aktuell ca. 800.000 Menschen, die sich rein pflanzlich ernähren und auch so konsumieren. Tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Milch, Eier und Honig werden durch pflanzliche Alternativen ersetzt.
Ausschlaggebend für die Entscheidung, sich vegan zu ernähren, sind laut VEBU Themen wie Tierrechte und Tierschutz, außerdem Gesundheit und Fitness sowie der Wunsch nach aktivem Klima- und Umweltschutz. Ein weiterer Aspekt sei die Welthungerproblematik, die in direktem Zusammenhang mit dem hohen Konsum von Fleisch und weiteren Produkten tierischen Ursprungs steht. "Die jüngere Generation ist heute offener für Tierschutzthemen und Nachhaltigkeit und lebt diese Werte jeden Tag mit Messer und Gabel und an der Ladentheke", so Sebastian Zösch, Geschäftsführer des VEBU.
VeganerInnen leben ihre Einstellung nicht nur bezogen auf die Ernährung, sondern kaufen auch zum Beispiel Kosmetik ohne Tierversuche, verzichten auf Kleidung und Schuhe mit Leder oder machen Urlaub in veggiefreundlichen Hotels. "Die Gruppe der Konsumenten, die ihren Konsum kritisch hinterfragt, wird größer. Diese Entwicklung hat direkten Einfluss auf die Wirtschaft, denn schließlich kaufen auch diese Verbraucher ein und wollen nach ihren speziellen Anforderungen bedient werden", ergänzt Zösch. "Durch die immer besser werdende Infrastruktur in Deutschland wird es zunehmend leichter, vegan zu leben. In jeder mittelgroßen Stadt in Deutschland gibt es mittlerweile vegane Gastronomiebetriebe. Berlin ist nach wie vor die Vegan-Hauptstadt. In Berlin gibt es 21 vegane Cafés und Restaurants – vom Burger-Laden bis zum Gourmetrestaurant ist alles dabei. Auch daran ist erkennbar, wie vielfältig die Veggie-Szene aufgestellt ist", so Zösch weiter.
Für alle, die sich nicht vorstellen können, ganz auf tierische Produkte zu verzichten, hat der VEBU eine Liste zusammengestellt, die Alternativen aufzeigt:
Kuh-Milch kann zum Beispiel durch Soja-, Hafer-, Mandel-, Reismilch ersetzt werden, Butter durch reine Pflanzenmargarine. Auch beim Joghurt gibt es pflanzliche Produkte aus Soja, und das sogar mit Früchten!
Statt tierischem Käse zum Überbacken werden veganer Reibekäse, schmelzende pflanzliche Käsesorten oder Hefeflocken mit Pflanzensahne verwendet.
Sogar ein Rührei kann durch Seidentofu ersetzt werden, wie das Rezept vom VEBU zeigt:
"Zerhackte Zwiebeln in einer beschichteten Pfanne mit etwas Olivenöl anbraten. Seidentofu mit der Hand zerkrümeln und zu den Zwiebeln hinzugeben. Mit Kurkuma, Salz und Pfeffer abschmecken.
Und passend zu Halloween empfiehlt der VEBU den "Golden Harvest Smoothie":
Angaben für 4 Gläser 150ml
180g Speisekürbis mit Schale ohne Kerne (Hokkaido, Butternut)
40g getrocknete Pfirsiche oder Aprikosen (ungeschwefelt und in Rohkostqualität)
120g vollreife Mango
250ml Karottenmost
1EL Leinöl
200ml Wasser
½ Limette
Zubereitung:
Kürbis waschen und in kleine Stücke schneiden. Die Sorten Butternut und Hokkaido müssen nicht geschält werden.
Mango schälen und vorsichtig vom Kern herunterschneiden.
Getrocknete Pfirsiche zusammen mit den Mango- und Kürbisstücken in einen Hochleistungsmixer geben und mit Karottenmost auffüllen.
Mit Limettensaft und Leinöl ergänzen und alles zu einem feinen Smoothie mixen.
Mit Wasser auf die gewünschte Konsistenz verdünnen.
Das Rezept stammt von VEBU-Köchin Marketa Schellenberg.
Guten Appetit :-)
Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 31. Oktober 2013