Zu engstirnig!
Studie: Vorurteile bremsen die Kreativität
Wer im Kopf Platz für Vorurteile hat, verdrängt anscheinend den Platz für Kreativität. Das fanden Carmit Tadmor von der Universität Tel Aviv und ihre KollegInnen in einer aktuellen Studie heraus. Wer Menschen in eine Schublade steckt, nur weil sie eine andere Hautfarbe haben oder eine andere Sprache sprechen, dem fällt es generell schwer, außerhalb von Schablonen zu denken, vermuteten die ForscherInnen.
In einem Experiment manipulierten sie die Einstellung der Teilnehmenden. Sie gaben ihnen drei Artikel zum Lesen: einen, über eine fiktive wissenschaftliche Untersuchung, die das essentialistische Konzept der Rasse befürwortete (also eine „rassische“ Einteilung anhand biologischer Unterschiede), eine weitere fiktive Studie, die die gegenteilige Ansicht vertrat und eine Studie über die Eigenschaften von Wasser.
Anschließend testeten die ForscherInnen das kreative Denkvermögen der TeilnehmerInnen. Sie gaben ihnen beispielsweise drei unterschiedliche, scheinbar unzusammenhängende Worte vor und die Testpersonen mussten ein Wort finden, das diese drei miteinander verband.
Und siehe da, diejenigen, denen eine essentialistische Sichtweise aufgedrängt wurde, zeigten sich im Anschluss weniger kreativ als die TeilnehmerInnen der anderen beiden Gruppen. Ihnen fiel es deutlich schwerer, quer zu denken. Essentialismus ist eine philosophische Denkweise, die davon ausgeht, dass eine Gruppe durch notwendige Eigenschaften definiert wird. Eine Person kann nur dann ein Bestandteil dieser Gruppe sein, wenn sie diese Eigenschaften besitzt.
Auch die Ergebnisse einer anschließenden Studie zeigten, dass das Schubladendenken, was den Menschen und seine Rasse betrifft, sich auch in anderen, alltäglichen Bereichen in Engstirnigkeit ausdrückt.
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Autorin / Autor: Redaktion/ Pressemitteilung - Stand: 9. Januar 2013