Tritt dir schon der Schweiß auf die Stirn, wenn du nur an die nächste Mathearbeit denkst? Das muss nicht unbedingt schlecht sein! Mit der richtigen Motivation im Hintergrund kann eine gemäßigte Mathe-Angst sogar zu guten Ergebnissen führen. Das haben US-Wissenschaftler_innen in einer Studie herausgefunden. Sie hatten überprüfen wollen, ob der Zusammenhang zwischen der berüchtigten Mathe-Angst und schlechten Lernerfolgen in Mathematik wirklich universell gültig ist. Dabei zeigte sich, dass Schüler_innen mit einer moderaten Matheangst oft gute Ergebnisse erzielen, wenn sie grundsätzlich mit einer hohen Motivation einhergeht und sie das Fach entsprechend wertschätzen. Schließlich kann Mathe-Angst ja auch sehr unterschiedlich begründet sein: manche finden Mathe einfach furchtbar schwierig und fühlen sich überfordert, andere haben Angst, weil sie gerne gut abschneiden würden und fürchten, dass sie es nicht tun.

In zwei Studien untersuchten die Forscher_innen nun, wie Angst und Motivation sich bei mathematischen Aufgaben gegenseitig beeinflussen. Sie ermittelten die mathematischen Fähigkeiten von Kindern und Collegestudent_innen, befragten sie zu ihrer Mathe-Angst und ließen sie Aufgaben lösen.

Es zeigte sich ein komplexes Bild, das vielfältige Interpretationen zulässt, vor allem aber deutlich macht, dass Mathe-Angst nicht in jeder Form einer guten Leistung entgegensteht. Zumindest scheint die Motivation eine größere Rolle zu spielen, die den schlechten Einfluss der Angst mindern und auffangen kann. Eine moderate Angst bei gleichzeitig hoher Motivation kann sogar förderlich sein. Demnach ist eine alleinige Bekämpfung von Mathe-Angst nicht unbedingt eine vielversprechende Methode, um  Leistungen von Kindern zu verbessern. Wie sich diese Erkenntnisse in der Praxis anwenden lassen, soll nun noch erforscht werden.

Für alle Matheängstlichen kann es bedeuten, sich weniger mit der eigenen Angst als mit der Motivation zu befassen. Denn wer motiviert ist, gegen den kann die Angst offenbar weniger ausrichten.