Schlummer gegen Kummer
Studie: Früher und ausreichender Schlaf vertreibt negative Gedanken
Gehörst du zu den Menschen, die sich um alles Sorgen machen, ständig herumgrübeln und immer nur das Schlimmste befürchten? Vielleicht solltest du dann einfach mal früher ins Bett gehen! Amerikanische ForscherInnen der Binghamton University haben nämlich herausgefunden, dass mehr Schlaf ein wirksames Mittel gegen negative Gedanken sein kann.
In früheren Studien wurde schon öfter gezeigt, dass sich wiederholende negative Gedanke eng verknüpft sind mit Schlafproblemen, vor allem wenn die Betroffenen dann auch tatsächlich zu wenig Schlaf abkriegen. Die WissenchaftlerInnen wollten in der aktuellen Studie nun herausfinden, ob auch die Zubettgehenszeit dabei eine Rolle spielt. Sie befragten für ihre Studie 100 junge Erwachsene mit umfangreichen Fragebögen zu ihren Stimmungen im Verlauf des Tages, zu ihren Schlafgewohnheiten, ihren Grübeleien und auch, ob sie eher ein früher Vogel oder ein Nachtmensch sind.
Dabei zeigte sich, dass Befragte mit kürzeren Schlafperioden und späten Zubettgehzeiten häufiger von negativen Gedanken geplagt werden. Das traf auch auf diejenigen zu, die sich selbst als Abendtypen einschätzten. Schlafunterbrechungen schienen dabei besonders eng mit den finsteren Grübeleien verknüpft zu sein.
*Früh ins Bett*
Sollten sich die Ergebnisse in weiteren Studien bestätigen, dann könnten künftig neue Wege in der Behandlung von psychischen Problemen beschritten werden, glauben die ForscherInnen. "Früh ins Bett und ausreichend schlafen" könnte dann eventuell als wirksames Mittel gegen aufkommende Depressionen und andere psychische Erkrankungen verordnet werden.
Fragt sich allerdings, ob diese Empfehlung immer so leicht umzusetzten ist. Denn unklar bleibt, ob die negativen Gedanken kommen, weil man zu wenig schläft oder ob die negativen Gedanken dafür sorgen, dass man nicht einschlafen kann. In letzterem Fall würde früheres Zubettgegehn wohl nur dafür sorgen, dass man noch länger im Gedankenkarussell sitzt.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie wurden im Fachmagazin Cognitive Therapy and Research veröffentlicht.
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Autorin / Autor: Redaktion / Pressemitteilung - Stand: 9. Dezember 2014